Die politische Laufbahn des früheren Kärntner Landeshauptmanns Gerhard Dörfler ist zu Ende. Er wird am Freitag die zuständigen Stellen über seinen sofortigen Rücktritt als Bundesrat informieren. Dörfler am Donnerstag im Gespräch mit der "Krone": "Es ist der Punkt erreicht, wo ich die Konsequenzen ziehe. Jetzt geht es um meine persönliche Reputation und um die kämpfe ich."
Gerhard Dörfler - Kärntner Landeshauptmann von 2008 bis 2013 - bezieht sich damit auf die neuen Vorwürfe, die im Prozess um die umstrittene BZÖ-Broschüre aufgetaucht sind. "Ich brauche meine ganze Energie, um diese ungeheuerlichen und haarsträubenden Vorwürfe zu entkräften. Deshalb trete ich zurück und keinesfalls als Schuldeingeständnis." Der nunmehrige Ex-Politiker darf inhaltlich gar nichts sagen - wegen des laufenden Verfahrens. Nur eines lässt er ausrichten: "Ich wünsche meinem Nachfolger alles Gute."
Ortstafellösung "hat Kärnten von einer Last befreit"
Die Laufbahn Dörflers war durchaus bewegt, quasi über Nacht wurde er 2008 zum Nachfolger von Jörg Haider. Dörflers größte Leistung war unzweifelhaft die Ortstafellösung. "Das hat Kärnten von einer Last befreit." Auch die Koralmbahn und den Pyramidenkogelturm kann Dörfler auf der Habenseite verbuchen. Was war in der Retrospektive der schlimmste Moment? "Natürlich der Unfalltod von Jörg Haider. Das war eine Riesenherausforderung, die in der Gegenwart und viele Jahre danach verletzend wird."
Jetzt müssen die Kärntner Freiheitlichen die Nachfolge Dörflers im 61-köpfigen Bundesrat regeln. Die dortigen Mandatsträger werden von den einzelnen Parteien nominiert, von den Landtagen entsandt und sind an die Dauer der Funktionsperiode des Landtages gebunden.
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