Paukenschlag im Fall um die Anfang April im Inn bei Kirchbichl in Tirol tot aufgefundenen Jennifer V.: Anhand einer speziellen Untersuchung mit sogenannten Kieselalgen konnten Mediziner vom Grazer Boltzmann-Institut nun feststellen, dass die 26-jährige zweifache Jungmutter noch gelebt haben muss, als sie in den Fluss stürzte.
Seit gut drei Monaten sorgt der Tod der 26-jährigen Wörglerin für Rätselraten. Zwei Obduktionen wurden durchgeführt, eine genaue Todesursache konnte nicht mehr ermittelt werden. Wegen des Zustandes des Körpers - immerhin lag Jenny fast 60 Tage im Wasser!
Die Innsbrucker Staatsanwaltschaft hegte keine Zweifel - für sie war Nagori B. (42), der Schwiegervater der jungen Frau, von Beginn an dringend des Mordes verdächtig. Indizien gibt es in diesem Fall viele, doch konkrete Beweise fehlen.
Kieselalgen brachten Durchbruch
Kieselalgen sollten nun den endgültigen Durchbruch bringen. Ihr Nachweis wäre der Beweis dafür, dass Jenny noch lebte, als sie in den Inn gefallen ist. Nachdem die Ergebnisse schon für die zweite Juni-Woche erwartet worden waren, liegt der "Tiroler Krone" nun ein Schreiben des Grazer Ludwig-Boltzmann-Institutes vor. Darin heißt es: "In oben genannter Sache liegen die Ergebnisse der Untersuchung der inneren Organe (Lunge, Leber) der Verstorbenen auf Kieselalgen vor. Aufgrund dieser Ergebnisse ist davon auszugehen, dass Frau V. ertrunken ist, mithin also lebend in das Wasser gelangt ist."
Welche Schlüsse nun die Staatsanwaltschaft daraus zieht und was dieses Ergebnis für den inhaftierten Schwiegervater bedeutet, ist noch nicht bekannt. Über den 42-Jährigen wurde in diesem Fall schon dreimal die U-Haft verhängt.
Hubert Rauth und Hubert Berger, Kronen Zeitung
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