Die Kritik an den Arbeitsbedingungen bei Europas größter Fluglinie reißt nicht ab. Wie berichtet, bahnt sich möglicherweise eine Kündigungswelle bei den Piloten an, in den kommenden Wochen dürften bis zu 2100 Flüge ausfallen. Offiziell sei dies eine Maßnahme, um die Pünktlichkeit zu erhöhen. Ein österreichischer Flugkapitän sieht das anders ...
Der rot-weiß-rote Kapitän in der Uniform des irischen Billigfliegers prangert gegenüber der "Krone" die fragwürdigen Arbeitsbedingungen an. Demnach müssen die Piloten Postkastenfirmen gründen, über die das Honorar (70 Euro brutto pro Flugstunde) abgerechnet wird. Bei Verspätungen gibt es keinen Cent mehr, auch nicht bei Urlaub oder im Krankenstand.
Piloten am Absprung
"Viele Kollegen setzen sich auch krank ans Steuer, um ihre Rechnungen bezahlen zu können", so der Pilot. Viele seiner Kollegen würden am Limit fliegen: "100 Stunden im Sommer sind normal." Und: Vor allem jüngere Piloten stünden kurz vor dem Burn-out. Weiterbildungen müssten selbst bezahlt werden: "Als Co-Pilot muss man sich die Umschulung auf die Boeing 737 selbst finanzieren, die Ausbildung kostet 30.000 Euro." Während dieser Zeit - immerhin zwei Monate - gibt's vom Arbeitgeber keinen Cent. Übrigens: Piloten müssen für Wasser an Bord denselben Preis zahlen wie die Passagiere.
Florian Hitz, Kronen Zeitung
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