Sex-Attacke in Tulln

Große Solidarität mit Opfer – noch ein Täter frei

Österreich
21.05.2017 19:39

"Sie haben mein Leben zerstört!", sagt jenes 15 Jahre alte Mädchen im Gespräch mit der "Krone", das im niederösterreichischen Tulln von drei Asylwerbern mehrmals auf brutalste Weise vergewaltigt wurde. Ob ihre seelischen Wunden jemals heilen werden, ist ungewiss. Große Solidarität widerfährt der jungen Tullnerin jedenfalls seitens der krone.at-Leser, die dem Mädchen viel Kraft und alles Gute wünschen. Die Gerüchteküche brodelt seit Bekanntwerden des Vorfalls jedoch auf höchster Stufe - gar von einem "Vertuschungsversuch" seitens der Behörden ist die Rede ...

Es sind harte Vorwürfe, die sich die Exekutive im Fall der Vergewaltigung des 15-jährigen Mädchens gefallen lassen muss. Von "gezielter Vertuschung" des Falls etwa wird in so manchem Medium gesprochen. Fest steht: Die Mehrfach-Vergewaltigung der jungen Tullnerin wurde nicht unmittelbar nach der schrecklichen Tat Ende April publik gemacht, sondern erst im Mai, im Zuge von DNA-Untersuchungen - 59 Männer mussten Proben abgeben, die derzeit abgeglichen werden.

"Ich will, dass die Täter hart bestraft werden", sagt die 15-Jährige. (Bild: Andi Schiel)
"Ich will, dass die Täter hart bestraft werden", sagt die 15-Jährige.

"Erste Phase der Ermittlungen nicht gefährden"
Der Grund für dieses Vorgehen wurde krone.at bereits am Freitag seitens der Polizei erläutert. Man habe "Informationen zurückgehalten, um die erste Phase der Ermittlungen nicht zu gefährden", so Polizeisprecher Johann Baumschlager. Es sei vor allem darum gegangen, dass sich mögliche Täter vor der Abgabe einer DNA-Probe nicht absetzen und sich so einer Bestrafung entziehen können.

Auch habe man unmittelbar nach dem sexuellen Übergriff "sofort reagiert und in dem Bereich dreier Containerdörfer, in denen Asylwerber untergebracht sind, verstärkt Streifen eingesetzt".

Auch die Mutter des Opfers ist seit der Tat völlig gebrochen: "Ich habe ständig Herzschmerzen." (Bild: Andi Schiel)
Auch die Mutter des Opfers ist seit der Tat völlig gebrochen: "Ich habe ständig Herzschmerzen."

Ein Verdächtiger weiterhin auf der Flucht
Doch auch weiterhin hält sich die Polizei in dem Fall bedeckt, und zwar aus gutem Grund: Während sich zwei der mutmaßlichen Täter - bei ihnen soll es sich um einen Afghanen und einen Somalier handeln - bereits in polizeilicher Obhut befinden, ist ein dritter Verdächtiger weiterhin auf der Flucht. Um bei diesem einen möglichen Fluchtgedanken nicht weiter zu nähren, gibt man sich bei der Exekutive unverändert zurückhaltend mit der Herausgabe von Informationen.

In einer Container-Flüchtlingsunterkunft nahe dem Tatort wurde der Verdächtige verhaftet. (Bild: Peter Tomschi)
In einer Container-Flüchtlingsunterkunft nahe dem Tatort wurde der Verdächtige verhaftet.

In aller Munde ist der dramatische Vorfall bei den krone.at-Usern. In zahlreichen Beiträgen wird der jungen Tullnerin Mut und Kraft zugesprochen. So schreibt etwa megadicker: "Habe selbst eine Tochter, schon älter, aber trotzdem: mein Trost dem Mädchen und den Eltern, ich hoffe, dass sie dieses Elend irgendwann 'verdauen' kann!

Leserin athene postete im krone.at-Forum: "Der Sandra wünsche ich alles Gute und hoffe, dass sie das alles einigermaßen verarbeiten kann!" schaefermix meint: "Keine Strafe ist hart genug für die Täter. Alles Gute dem armen Mädchen!"

j.winnfield geht sogar noch einen Schritt weiter und macht der 15-Jährigen und ihrer Familie ein ganz besonderes Angebot: "Meine Frau und ich würden das Mädchen auf einen Segelurlaub in Kroatien einladen! Weil sie das Meer sehen will. Auf einem 12-Meter-Segelboot soll sie das Leben wieder genießen."

In diesem Bereich nahe der Messe Tulln soll es zu dem Sex-Übergriff gekommen sein. (Bild: Peter Tomschi)
In diesem Bereich nahe der Messe Tulln soll es zu dem Sex-Übergriff gekommen sein.

Nicht zuletzt wünscht man, mit der Festnahme des letzten Peinigers einem weiteren großen Wunsch des Opfers entsprechen zu können. Im großen Interview mit der "Krone" sagte die 15-Jährige: "Ich will, dass meine Peiniger hart bestraft werden."

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