Die Diskussion über eine Umbenennung des Heldenplatzes in Wien ist voll entbrannt. Auch auf krone.at ist das Thema zum Teil sehr emotional diskutiert worden. Eine Abstimmung unter den Lesern brachte ein mehr als klares Ergebnis: 95 Prozent der über 9400 teilnehmenden User sind dagegen, den im Jahr 1878 offiziell festgelegten Namen zu ändern.
Viele krone.at-User können nur den Kopf schütteln und stellen sich diese oder ähnliche Fragen, wie es quo.usque.tandem formuliert: "Das ist das brennendste Problem der SPÖ? Platz der Republik hört sich leicht marxistisch an! Platz der Demokratie? Wenn man die Demokratie namentlich erwähnen muss, sieht's dann damit nicht schon traurig aus?" dr.hirnriss sieht weniger Langeweile als eine gezielte Inszenierung einer Diskussion hinter dem Vorhaben, um "von den Skandalen in und um die Wiener SPÖ" abzulenken.
"Wie wäre es ganz einfach mit Platz 1, Platz 2...?"
Sollte es zu einer Umbenennung kommen, schwant User mariajosef gar Übles, er zieht sogar Vergleiche zur Terrormiliz Islamischer Staat: "Das ist also gelebte Kultur und Geschichtskorrektur nach den Vorstellungen Drozdas. Klein fängt es an. Der IS hat 'unkorrekte' Kulturgüter zerstört. Möchten wir das hier auch? Am Ende fordert irgendwer Bücherverbrennungen. Nix da, Drozda." Um all dem entgegen zu wirken, bringt snoozer eine ziemlich originelle Idee ins Spiel: "Wie wärs denn ganz einfach mit Platz 1, Platz 2,.. Strasse 1, Strasse 2 usw.. Damit sich niemand verletzt fühlt."
Mitterlehner: "Heldenplatz gehört zu Österreich"
Offenbar ist kein Problem zu klein, um für Streit zwischen den Koalitionsparteien zu sorgen. Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) lehnt die Idee von Kulturminister Thomas Drozda (SPÖ) nämlich klar ab. Auf Twitter stellt Mitterlehner klar: "Der Heldenplatz gehört zu Österreich. Dabei soll es bleiben."
Bereits länger Diskussion um Umbenennung
Die Idee einer Umbenennung war erst kürzlich ventiliert worden. Der "Kurier" zitierte im Jänner den Kurator und Publizisten Martin Fritz, nun Rektor der Merz Akademie in Stuttgart, mit einem Plädoyer für "Platz der Republik". Für einen "Platz der Demokratie" sei - in Hinblick auf die geplanten neuen Institutionen - der Historiker Oliver Rathkolb, hieß es.
Zuletzt hatte es aber auch über die momentane "Gestaltung" des Heldenplatzes Diskussionen gegeben: Während des Parlamentumbaus stehen dort nämlich die Ersatzgebäude für die Abgeordneten. Deren Anblick hatte allerdings für ziemlichen Ärger gesorgt .
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