Waffe sichergestellt

“Ich war’s”: Kosovare (27) gesteht Kopfschuss-Mord

Österreich
17.04.2017 11:06

"Ich war's, nehmt mich fest ": Mit diesen Worten hat sich nach der schrecklichen Bluttat in Wien-Brigittenau vom Ostersonntag ein Verdächtiger gestellt. Der 27-jährige Kosovare hatte sich unmittelbar nach der Tat in der Jägerstraße 6 in eine in der Nähe liegende Polizeiinspektion begeben, wie Polizeisprecher Patrick Maierhofer am Ostermontag mitteilte. Die Ermittler haben auch die Tatwaffe sichergestellt.

Zeugen hatten am Ostersonntag gegen 15 Uhr die Polizei verständigt, weil sie in der Jägerstraße einen lautstarken Streit mitbekommen hatten. Kurz darauf wurde ein Mann mit einem Kopfschuss auf dem Gehsteig liegend aufgefunden. Zunächst waren die Ermittler von mehreren Beteiligten ausgegangen. Kurz nach der Tat stellte sich dann der Verdächtige.

(Bild: APA/HERBERT P. OCZERET)

Bei ihm handelt es sich um einen 27-jährigen Angestellten aus dem Kosovo. Das Opfer ist ein 26-jähriger Angestellter aus Österreich mit bosnischen Wurzeln. Der Verdächtige gab an, dass er seinen Kontrahenten im Zuge eines Streits, der in einem in der Nähe liegenden Lokal seinen Ausgang genommen hatte, erschossen hatte und dass er allein war. Allerdings äußerte sich der Beschuldigte bisher nicht zum Motiv. Er wolle zunächst mit seinem Anwalt sprechen, fasste Maierhofer die Erstverantwortung zusammen.

Tatwaffe im Auto deponiert
Die Tatwaffe fanden die Ermittler im in der Nähe des Tatortes abgestellten Wagen des Verdächtigen. Er hatte sich den Pkw ausgeborgt. Bei der Faustfeuerwaffe handelt es sich um eine Pistole, Kaliber 7,62 Millimeter. Die Waffe hatte der 27-Jährige nach der Tat im Auto abgelegt und war dann zur Polizei gegangen.

(Bild: "Krone"-Leserreporter)

Die Ermittler nahmen Tests von der Kleidung und der Schusshand des Verdächtigen, um seine Verantwortung zu überprüfen. Nach Vorliegen der Ergebnisse - in einigen Tagen, so Maierhofer - könne man mit Sicherheit sagen, ob es sich um den Täter handelt. Derzeit geht die Polizei davon aus, dass die Geschichte stimmt. Es ist auch nicht auszuschließen, dass Beschuldigter und Opfer nicht zufällig aufeinandergetroffen sind, sondern dass die beiden schon länger miteinander bekannt waren und es um eine bereits länger zurückliegende Geschichte zwischen den beiden gehen könnte.

Zeugen sollen bei Suche nach Motiv helfen
Die Einvernahmen mehrerer Zeugen laufen derzeit noch. Bei ihnen dürfte es sich nicht um Beteiligte der Auseinandersetzung handeln: Sie dürften den lautstarken Streit der beiden Kontrahenten mitbekommen haben und dazugekommen sein. Bisher haben die Ermittler noch nichts zum Inhalt des Disputs gehört. "Sie sagen durch die Bank nur, sie haben einen Streit gehört", so Maierhofer. "Wir gehen momentan von einem Einzeltäter aus", fasste der Sprecher den Ermittlungsstand zusammen.

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