Horror im Paradies: Der Albtraum eines jeden Urlaubers ist für eine junge Niederösterreicherin (20) am Wochenende in Ägypten Realität geworden. Sie ist vor dem Luxusresort Palace Port Ghalib von einem Hai angegriffen und schwer verletzt worden. krone.at hat mit einem Augenzeugen gesprochen, der die dramatischen Momente noch einmal schildert.
"Wir waren gerade dabei, die Delfine zu beobachten - manche von uns folgten ihnen, um ihnen noch näher zu kommen", erinnert sich Thomas R. (Name von der Redaktion geändert) an den Zwischenfall. "Dann verschwanden die Delfine plötzlich und irgendjemand begann zu schreien." Der Zeuge befand sich zum Zeitpunkt der Attacke am Pier und sah, wie die Urlauber im Wasser um ihr Leben schwammen.
Gefahr von einigen Schnorchlern verkannt
"Es gab ein großes Chaos und es herrschte Panik. Als die Menschen realisierten, dass ein Hai im Wasser ist, begannen sie, wegzuschwimmen", erzählt R. Aber nicht alle Badenden erkannten die Gefahr. Man sah zum Beispiel noch eine langsame Schwimmerin und einige, die einfach weiterschnorchelten. "Ein paar Tage zuvor war ein für Menschen harmloser Hai aufgetaucht", erklärt R., warum einige die Schreie möglicherweise nicht ernst nahmen oder gar bewusst im Wasser blieben.
"Wir waren kurz davor auch im Meer"
Thomas R. erinnert sich weiter: "Wir waren kurz bevor das passiert ist im Meer, und wir waren deshalb sehr schockiert. Ich habe nicht einmal realisiert, dass ich ein Video mache." Erst im Hotelzimmer, als er dort auf sein Telefon schaute, habe er bemerkt, dass er die ganze Zeit mitgefilmt hatte (Video oben).
"Es fehlte Fleisch an ihrer Hüfte"
"Der Rettungsschwimmer versuchte, dem Mädchen aus dem Wasser zu helfen, aber auch er war sehr geschockt, da auch er nicht mit einem Hai in diesem Gebiet gerechnet hatte", so R. weiter. Dann der Schock, als die 20-Jährige wieder am Steg war: Die junge Frau war vom Hai gebissen worden. "Anfangs haben wir nicht geglaubt, dass die Verletzung ernst ist, weil sehr wenig Blut zu sehen war. Aber im Bereich der Wunde fehlte Fleisch an ihrer Hüfte", ist R. noch immer entsetzt. Die Verletzte wurde anschließend ins Spital gebracht, die erschütterten Zeugen wussten nicht, was danach mit ihr geschah.
Schnorchler hingen auf Korallenriff fest
"Nach der Attacke wurde der Pier geschlossen und der Einstieg zum Meer blockiert", berichtet R. Eine Gruppe von Schnorchlern war auf das Korallenriff geflüchtet. "Der Rettungsschwimmer brachte ihnen Schuhe, damit sie da wieder weggekommen", so R.
"Ich werde für immer Angst vor dem Meer haben"
Der Augenzeuge wird die dramatischen Momente wohl nie wieder aus dem Kopf bekommen. "Ich liebe Ägypten, das Rote Meer und das Unterwasserleben. Ich würde gerne wieder zurück, aber aus heutiger Sicht denke ich, dass ich für immer Angst vor dem Meer haben werde", so der Urlauber fassungslos und traurig.
Tipps für die Begegnung mit dem Hai
Haiangriffe - so dramatisch sie auch sind - sind sehr selten, besonders im Mittel- und im Roten Meer. Wer dennoch für den Fall der Fälle gerüstet sein möchte, dem nehmen unsere Experten-Tipps vielleicht die Angst vor einer Begegnung mit den Meerestieren. Oder die Tatsache, dass mehr Menschen beim Selfie-Knipsen als bei Haiattacken ums Leben kommen.
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