"Haft in der Heimat" - Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP) forciert die Rückführung von Straftätern. Denn in den überfüllten heimischen Haftanstalten steigt die Zahl der Nicht-Österreicher stetig. Knapp 54 Prozent der verurteilten Straftäter haben ausländische Wurzeln, in der U-Haft sind es gar mehr als 70 Prozent.
Die aktuellen Zahlen, was Nationalitäten im österreichischen Strafvollzug betrifft, sprechen Bände: Per Stichtag 1. August saßen exakt 8983 Menschen hierzulande hinter Gittern - mehr als die Hälfte von ihnen sind keine Inländer. In der U-Haft kommen gar 70,5 Prozent der Tatverdächtigen aus dem Ausland.
"Die Überstellung ausländischer Strafhäftlinge in ihre Heimat hat für die österreichische Justiz daher hohe Priorität", sagt Brandstetter. Ohne Wenn und Aber sollen Rückführungen künftig über die Bühne gehen - freilich nur "im Einklang mit Menschenrechtskonventionen", so der Minister.
119,26 Euro pro Tag und Insasse
Alleine im Jahr 2016 wurden 250.000 Hafttage von ausländischen Kriminellen in deren Herkunftsland ausgelagert - die Kosten (119,26 Euro pro Tag und Insasse) konnte sich der Staat somit ersparen. Gesamt: 30 Millionen Euro.
445,62 Millionen Euro wurden für den Strafvollzug im Vorjahr trotzdem noch hingeblättert. Jetzt heißt es einsparen. Brandstetter: "Da ist sicher noch mehr drinnen."
Mehr tun für den Opferschutz
Im "Krone"-Interview hatte der Minister zudem angekündigt, speziell bei Gewalt- und Sexualdelikten weiter nachzuschärfen. Außerdem soll noch mehr in puncto Opferschutz unternommen werden.
Sandra Ramsauer, Kronen Zeitung
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