Der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Konrad Kogler, ist seinen Posten los. Gerade einmal vier Monate vor der Wahl wurde der verdiente und langjährige Polizeichef von Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) gefeuert. "Kogler war dem Minister zu vernünftig", urteilte der grüne Sicherheitssprecher Peter Pilz gegenüber der "Krone".
Die Personalentscheidung fiel offenbar völlig ohne Vorankündigung. Kogler soll nun Landespolizeikommandant von Niederösterreich werden.
Die Nachfolge für Kogler ist noch nicht geklärt. Im Gespräch sind aber bereits zwei Kandidatinnen: Michaela Kardeis, hochrangige Mitarbeiterin in der Generaldirektion für die öffentliche Sicherheit und unter anderem Fachexpertin für gesellschaftliche Entwicklung, sowie Kärntens Landespolizeidirektorin Michaela Kohlweiß. Die besseren Chancen rechnet man derzeit Kardeis zu.
"Zwei Rambos verträgt das BMI nicht"
Peter Pilz mutmaßte angesichts der unerwarteten Minister-Entscheidung gegenüber der "Krone", dass Polizeichef Kogler dem Minister Sobotka wohl "zu vernünftig" gewesen sei. In puncto Nachfolgekandidaten glaubt Pilz, dass es darum gehe, im Innenministerium mehr Macht ausüben zu können. Daher suche man Kandidaten, die eben "leichter zu handeln" seien. "Zwei Rambos" vertrage das Innenministerium nicht, so Pilz.
BMI: Entscheidung aus "rein privaten" Gründen
Die Behauptungen von Pilz würden "jeder Grundlage entbehren", tönte es postwendend aus dem Ministerium. Vielmehr sei das Vertrauensverhältnis zwischen Minister Sobotka und dem scheidenden Generaldirektor Kogler weiterhin ungebrochen. Die Personalentscheidung sei eine "rein private" gewesen. Um den Posten des Landespolizeikommandanten für Niederösterreich habe sich Kogler selbst beworben.
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