Wie eine vom Bundeskriminalamt erhobene Statistik zeigt, ist in Österreich im Zeitraum von 2003 bis 2014 jeder zweite Asylwerber angezeigt worden. Auffällig ist dabei, dass die meisten Straftaten von Menschen aus Algerien (155 pro 100 Asylanträgen), Georgien (151) und Nigeria (129) begangen wurden. Bei Syrern liegt diese Zahl laut einem Bericht der "Presse" bei rund 8 - allerdings wird das Jahr 2015, in dem der große Flüchtlingsstrom aus Syrien einsetzte, nicht mehr ausgewiesen. 80 Prozent der Delikte wurden von Männern begangen.
Von 2003 bis 2014 lag die jährliche Aufklärungsquote der Straftaten in Österreich zwischen 40 und 45 Prozent. In drei bis fünf Prozent der Fälle wurden Asylwerber als Täter ausgeforscht. Das ist relativ hoch, da der Anteil der Asylwerber an der Gesamtbevölkerung - je nach Jahr - nur bei 0,1 bis 0,3 Prozent lag. In der Statistik wurden nur jene Migranten erfasst, die vom österreichischen Staat auch eine Grundversorgung ausbezahlt bekamen. In der Auswertung wurden außerdem Personen, die mehrere Delikte begingen, nur einmal gezählt.
Davon ausgehend bedeutet das, dass durchschnittlich etwa jeder zweite Asylwerber als Tatverdächtiger geführt wurde. Ob gegen diese Personen danach auch Gerichtsverfahren eingeleitet worden sind, wurde in der Statistik nicht berücksichtigt.
Algerier, Georgier, Nigerianer führen Statistik an
Auffällig sind die Unterschiede nach Nationalitäten, wofür ein Vergleichswert von Straftaten pro 100 Asylanträge errechnet wurde. Hier führen Algerier mit 155 vor Georgiern mit 151 und Nigerianern mit 129. Die viertgrößte Gruppe sind staatenlose Personen (rund 76), gefolgt von Ukrainern (rund 57). Erst am unteren Ende der Tabelle werden Syrer aufgelistet, da sich die Zahlen auf die Zeit vor der großen Flüchtlingswelle aus diesem Land beziehen. Unabhängig von den Nationalitäten landeten pro 100 Asylanträgen rund 54 Strafanzeigen in der Kriminalstatistik.
Experten erklären sich diese relativ hohen Zahlen mit "der großen Zahl perspektivloser Menschen". Diese würden teilweise hohe Risiken eingehen, um an Geld zu kommen, um damit ihre Familien zu unterstützen oder um Schulden bei Schleppern zu begleichen.
Die "Presse" schreibt in diesem Zusammenhang auch, dass Männer unter den Tätern überproportional vertreten sind. Der Männeranteil unter den Asylwerbern lag in den untersuchten Jahren zwischen 66 und 75 Prozent, was diesbezüglich "automatisch zu einer höheren Anzeigendichte" geführt habe. Konkret wurden 80 Prozent der Delikte von Männern begangen.
1,2 Prozent der Delikte Verstöße gegen Fremdenpolizeigesetz
Bei der Art der Straftaten dominierten Drogen- und Eigentumsdelikte, bei 1,2 Prozent ging es um Sexualstraftaten. Dass Asylwerber häufiger Straftaten begehen, weil sie gegen das Fremdenpolizeigesetz verstoßen, wird von der Statistik nicht bestätigt, denn der entsprechende Anteil derartiger Delikte liegt ebenfalls bei "nur" 1,2 Prozent.
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