ÖVP-Chef Sebastian Kurz hat am Dienstag in der Aula der Wissenschaften in Wien den Mathematikprofessor Rudolf Taschner als neuen Kandidaten für die "Liste Sebastian Kurz - die neue Volkspartei" präsentiert. Taschner wird auf dem siebenten Listenplatz kandidieren und soll sich hautpsächlich in den Bereichen Bildung und Wissenschaft engagieren. Vergangene Woche hatte auch Aufdecker Peter Pilz Wissenschaftler für seine Liste präsentiert.
Kurz stellte Rudolf Taschner als "Experten und Kenner unseres Bildungssystems" vor. In Österreich könne ein Drittel der Unternehmen seine freien Stellen nicht fachgerecht besetzen, so Kurz. Deshalb sei es wichtig, junge Menschen für Mathematik und Technik zu begeistern.
"Ich will zeigen, wie wichtig Mathematik ist"
Taschner begann gleich mit seinen wichtigsten Zielen: "Ich will zeigen, wie wichtig Mathematik ist. Ich habe Lehrerinnen und Lehrer für künftige Mittelschulen in Mathematik unterrichtet. Ich habe auch drei Jahrzente lang in Schulen unterrichtet. Ich kenne Schulunterricht und ich weiß, was es bedeutet, Lehrer sein zu können."
Für den Mathematiker sei es eine "große Überraschung" gewesen, als ihn Kurz kontaktierte. Für ihn sei jetzt genau der richtige Zeitpunkt. "Wenn ich nicht Ja gesagt hätte, hätte ich es fünf Minuten später bereut."
"Gesamtschule würde sehr, sehr viel Geld kosten"
Auf die Frage nach seiner Meinung zur Gesamtschule erklärte er, dass die "Struktur der Schule nicht so wichtig" sei, "wenn die Persönlichkeit, die unterrichtet, das gut macht. Die Gesamtschule würde sehr, sehr viel Geld kosten, wenn sie wirklich funktionieren soll. Das differenzierte System hat sich in Bayern und Baden-Württemberg bewährt."
Mathematik für die Öffentlichkeit
Der 1953 im niederösterreichischen Ternitz geborene Mathematiker und Autor studierte an der Universität Wien Mathematik und Physik. Seit 1997 arbeitet er am Institut für Analysis und Scientific Computing an der Technischen Universität Wien. Taschner setzt sich vor allem dafür ein, Mathematik der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Gemeinsam mit seiner Frau Bianca, Alexander Mehlmann und Reinhard Winkler betreibt er im Wiener Museumsquartier das Kulturprojekt "math.space". Dort werden Vorträge und Workshops für Kindergartengruppen und Schulklassen zu mathematischen Themen angeboten. Außerdem finden für Erwachsene zahlreiche Vorträge internationaler Wissenschaftler statt.
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