Bündnis "KPÖ Plus"

Junge Grüne treten bei NR-Wahl mit der KPÖ an

Österreich
26.06.2017 11:51

Die von der Bundespartei ausgeschlossenen Jungen Grünen wollen gemeinsam mit den Kommunisten bei der Nationalratswahl antreten. "KPÖ Plus" solle das Bündnis heißen, sagte Vorsitzende Flora Petrik am Montag in einer Pressekonferenz. Mit Kritik an der ehemaligen Mutterpartei hielt sie sich nicht zurück: Diese sei keine glaubwürdige soziale Alternative, die Wahl für sie ein "Schönheitswettbewerb".

Was mit dem Verein Junge Grüne selbst geschehen werde, ließ Petrik noch offen. Dies werde sich beim Bundeskongress im Juli entscheiden. Die einstige Jugendorganisation der Oppositionspartei war aufgrund eines Konflikts vor den ÖH-Wahlen bei der gesamten Bundespartei unter der ehemaligen Chefin Eva Glawischnig in Ungnade gefallen. Man habe versucht, Gespräche zu führen und Kompromisse zu finden, jedoch hätten sich alle Befürchtungen bestätigt, meinte Petrik.

Grünen-Obfrau Eva Glawischnig (li.), Junge-Grüne-Chefin Flora Petrik (Bild: APA/HERBERT NEUBAUER, APA/HELMUT FOHRINGER)
Grünen-Obfrau Eva Glawischnig (li.), Junge-Grüne-Chefin Flora Petrik

"Die KPÖ macht gute Arbeit"
Einen neuen politischen Hafen haben die Jungen Grünen nun bei den Kommunisten gefunden. "Die KPÖ macht dort, wo sie wirklich politisch verankert ist, gute Arbeit", sagte Petrik. In den vergangenen Wochen habe man sich nun zum Wahlbündnis entschlossen. Im Internet ist die neue Wahlplattform bereits unter http://www.kpoeplus.at/ aufzufinden.

Eine Stimme für die Grünen sei hingegen eine für eine "angepasste" Oppositionspartei, mit der man den Aufstieg der Freiheitlichen nicht verhindern werde.

Flora Petrik (Bild: APA/Helmut Fohringer)
Flora Petrik

"SPÖ macht bei jeder politischen Sauerei mit"
Aber nicht nur in der FPÖ allein sehen die Jungen Grünen eine Gefahr. Auch andere etablierte Parteien würden mehr und mehr nach rechts driften, angefangen bei der Kürzung der Mindestsicherung und der Vertretung von Investoren-Interessen. "Die SPÖ macht schon jetzt bei jeder politischen Sauerei mit", kritisierte Petrik. Eine Stimme für die Sozialdemokraten sei "eine Stimme für Rot-Blau". Selbst sei man hingegen kein Teil dieses "verkrusteten Systems".

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