"Sie stellen ein Relikt längst vergangener Zeit dar, dessen Existenz bei den Menschen mit Recht auf völliges Unverständnis stößt" - mit diesen Worten fordert die Junge Volkspartei die Abschaffung der nicht amtsführenden Stadträte in Wien. Ob das ÖVP-Stadtchef Gernot Blümel, der einen der 8700-Euro-Posten selbst besetzt, wohl freut?
Blümel ist gerade einmal ein Jahr im Amt, schon muss er seinen Posten ausgerechnet von der schwarzen Parteijugend als Relikt bezeichnen lassen. Mit breiter Mehrheit stimmte der Polit-Nachwuchs für die Abschaffung unter Wahrung von Rechten der Opposition. Auf der Suche nach einer Linie stellten sich 160 junge Delegierte bei ihrem ersten Wien-Tag der innerparteilichen Diskussion.
"Wenn wir in Zukunft als konservative Partei noch eine Rolle spielen wollen, müssen wir im Jahr 2016 ankommen", so ihr Obmann Nico Marchetti. Die Jungen sprachen sich etwa für Bezirkszusammenlegungen und E-Voting sowie gegen die Legalisierung von Cannabis aus.
Blümel: "Würde gerne Wirtschaft oder Sicherheit übernehmen"
Und was sagt Blümel zur Abschaffung seines Postens? "Wir fordern längst, dass aus den Stadträten ohne Amt amtsführende werden. Derzeit gibt es etwa null Kompetenzen in den Bereichen Wirtschaft oder Sicherheit. Diesen Bereich würde ich sehr gerne übernehmen. Rot-Grün kann das ändern und allen Verantwortung geben."
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.