Todesdrama inmitten der schweren Unwetter in der Steiermark: Ein 13-Jähriger ist bei der Flucht aus seinem Zelt auf einem Campingplatz in St. Georgen am Kreischberg tödlich verunglückt. Möglicherweise wurde er von einer aus der Verankerung gerissenen Zeltstange erschlagen, aber auch ein Stromunfall sei nicht auszuschließen.
Bei dem 13-Jährigen handelt es sich um einen Jungfeuerwehrmann aus Niederösterreich. Der Bursch war laut Polizei zusammen mit Jugendlichen von drei Feuerwehren aus dem Bezirk Gänserndorf auf Zeltlager.
Bursch vermutlich von Stange getroffen
Als am Freitag ein schweres Unwetter aufzog, kam es dann zur Tragödie: Die Zelte der Jugendlichen wurden von dem Sturm erfasst, eines hielt den Böen nicht stand, weswegen die Leiter gegen 21 Uhr evakuieren ließen. Die Jugendlichen wurden in andere Zelte gebracht, doch dann fiel auf, dass der 13-Jährige fehlte: "Sie sind zurück hinaus und haben ihn reglos vorgefunden", so der Gänserndorfer Bezirksfeuerwehrkommandant Georg Schicker.
Der Bursch war vermutlich von etwas getroffen worden, bestätigte Bezirksrettungskommandant Hubert Bacher. "Genau wissen wir es aber nicht", fügte er hinzu, denn äußerlich hatte er keine erkennbaren Verletzungen. Auch ein Stromunfall sei laut Bacher nicht auszuschließen.
Ein Notarztteam kämpfte noch vor Ort um das Leben des 13-Jährigen, reanimierte ihn eine Stunde lang - jedoch vergeblich: Gegen 22.45 Uhr verstarb der Teenager im LKH Stolzalpe. Von der Staatsanwaltschaft Leoben wurde eine Obduktion angeordnet. Die Jungfeuerwehrleute und die Betreuer wurden vor Ort von einem Kriseninterventionsteam betreut.
"Er hat immer mitgeholfen"
Schicker zeigte sich betroffen: "Er war in der Dorfgemeinschaft gut integriert, hat immer mitgeholfen", sagte er über Alexander. Der Bub war schon länger bei der Feuerwehr und dürfte bei dem Unwetter anderen bei der Evakuierung eines Zeltes geholfen haben.
Laut Schicker waren 29 Kinder und Jugendliche seit Montag am Campingplatz nahe des Kreischbergs beim Jugendlager dabei. Die meisten von ihnen gehören der Feuerwehrjugend an und sind im Alter von zehn bis 15 Jahren. Doch sie hatten auch jüngere Geschwister und Bekannte mit. Der Kommandant schilderte, dass nach dem tragischen Ereignis von Freitagabend ein Bus die anderen Teilnehmer und die sieben Betreuer Samstagfrüh abgeholt hat. Sie kamen am Nachmittag in ihrer Heimat an.
Flucht mit kleinen Kindern war zu gefährlich
"Wir haben alle noch einmal zusammengeholt und die Geschehnisse mit dem Kriseninterventionsteam, dem Pfarrer und den Peers besprochen", sagte Schicker, der selbst nicht dabei war. Der Organisator des Jugendlagers habe den Eltern geschildert, wie sich die Situation dargestellt hatte. Es habe "Katastrophenstimmung" geherrscht.
Der Leiter hatte die Entscheidung zu treffen, in den Zelten zu bleiben oder einen sichereren Ort aufzusuchen. Da das Unwetter jedoch heftig ausfiel, war in der Dunkelheit und bei Sturm sowie mit kleinen Kindern nicht an eine Flucht über die Wiesen zu denken. Daher habe sich der Leiter vorerst entschieden, in den Zelten zu bleiben.
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