Wiens FPÖ-Vizebürgermeister Johann Gudenus spricht im "Krone"-Interview über seinen Job ohne Ressort, Flüchtlinge, Rot-Grün und seine Glock.
"Krone": Herr Gudenus, ein kleiner Auszug aus Ihren Aussendungen: Kürzung der Mindestsicherung für Asylberechtigte, böse Koran-Verteilungen, Finanzdebakel, Wohnmisere. Was ist jetzt schlimmer: Rot-Grün oder Ausländer?
Johann Gudenus: Das eine geht mit dem anderen Hand in Hand. Rot-Grün hat sich die undifferenzierte Willkommenskultur ja zum Zentralthema gemacht, das steht ja so auch im Regierungsübereinkommen.
"Krone": Wortwörtlich jetzt nicht ganz.
Gudenus: Aber Willkommenskultur steht drin, mehrmals. Sogar der damalige Kanzler Werner Faymann hat zwei Monate später gesagt, die Willkommenskultur ist gescheitert. Aber Rot-Grün macht munter weiter. Man muss sich nur die Billig-Öffis für Flüchtlinge ansehen: Es wird alles gemacht, um es den illegalen Zuwanderern hier so bequem wie möglich zu machen.
"Krone": Wenn Sie Bundeskanzler mit absoluter Mehrheit wären, wie würden Sie die Flüchtlingsproblematik denn dann lösen?
Gudenus: Man kann sich vieles von diversen europäischen Ländern abschauen, zum Beispiel von Ungarn. Und wenn die EU an den Außengrenzen versagt, dann sollte ein Staat das Recht haben, das Staatsgebiet selbst zu schützen. Auch, wenn das eine Grenzschließung bedeutet. Die meisten, die kommen, haben ja gar kein Asylrecht.
"Krone": Wenn ich mir jetzt so Ihre Facebook-Seite ansehe oder die von Heinz-Christian Strache oder Ursula Stenzel, dann sind da Macheten-Mörder, Terror, Kopfabschneider, Islamisten, aufgelockert nur durch Norbert Hofer, der Rasen mäht. Ist alles wirklich so trostlos?
Gudenus: Was ich poste, übernehme ich ja aus Zeitungen, und dann schreibe ich einen Kommentar dazu. Ich will auf gewisse Themen hinweisen, eben auf Themen, die sich in den vergangenen Monaten verschlimmert haben.
"Krone": Gibt es denn irgendetwas, das Rot-Grün gut macht?
Gudenus: Ich finde, dass Maria Vassilakou von den Grünen in letzter Zeit so ruhig ist, ist einmal nicht schlecht, man hört wenig von ihr. Und sie kaschieren sehr gut den inneren Streit.
"Krone": Wer soll denn in Zukunft Mindestsicherung kassieren?
Gudenus: Wir haben den Antrag gestellt, dass wir die Mindestsicherung beibehalten wollen für österreichische Staatsbürger, sie aber für Asylberechtigte auf null reduzieren und dafür die Grundversorgung ausweiten wollen auf diese Leute.
"Krone": Jetzt sind Sie ja Vizebürgermeister ohne Amt. Peter Pilz von den Grünen hat gesagt, Sie seien mit 9400 Euro Gehalt pro Monat der teuerste Arbeitslose Österreichs. Ist das Ihr Traumjob?
Gudenus: Es ist eine sehr interessante Aufgabe. Meine erste Forderung an Michael Häupl war: 'Herr Bürgermeister, geben Sie mir ein Ressort!' Ich habe das Sicherheitsressort eingefordert, das gibt es für Wien noch nicht. Antwort war: 'Das wird nix.' Dass ich kein Ressort habe, ist die Schuld der SPÖ.
"Krone": Was machen Sie dann so den ganzen Tag?
Gudenus: Ich komme sehr viel mit Bürgern in Kontakt, wir haben die Ombudsstelle eingerichtet, und dort melden sich viele Bürger mit Problemen, mit Anliegen, Beschwerden und Ideen. Dem gehen wir nach. Und ich lade die Wiener zum persönlichen Gespräch ein. Diese Bürgernähe macht mir Spaß.
"Krone": Thema Bundespräsidentenwahl: Kommen die Krebsgerüchte um Alexander Van der Bellen aus der FPÖ?
Gudenus: Nein, sicher nicht! Uns das in die Schuhe zu schieben ist schäbig. Solche Methoden lehne ich ab, das würden wir nie tun.
"Krone": Was wir aber definitiv aus dem Wahlkampf wissen, ist, dass Norbert Hofer eine Waffe besitzt. Haben Sie auch eine?
Gudenus: Ja, ich besitze auch eine Waffe. Ich habe die Waffenbesitzkarte im November gemacht.
"Krone": Warum?
Gudenus: Aus sportlichen Gründen. Sie ist gut verwahrt, daheim im Safe. Ich gehe alle paar Wochen schießen.
"Krone": Was für eine Waffe ist das?
Gudenus: Eine Glock.
"Krone": Wie geht es mit Ihnen politisch weiter?
Gudenus: Der Plan ist, bei der Wien-Wahl im Jahr 2020 Nummer eins zu werden. Dann wird man weitersehen.
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