Auf 142 Seiten wuchs der Richtlinienkatalog für die Mitarbeiter der MA 40 an, die in Wien bereits 152.000 Mindestsicherungsfälle betreuen müssen. Kein Wunder: Wie der Bundesrechnungshof kritisiert, verteilt die Stadt bis zu 16 verschiedene Sozialleistungen, viele davon in Kombination - laut den Prüfern sind so Netto-Monatsbezüge von 3200 Euro möglich.
Obwohl ÖVP und FPÖ bereits seit Monaten eine Reform des 626 Millionen Euro teuren Wiener Mindestsicherungssystems einfordern, will die rot-grüne Koalition das Problem offenbar aussitzen. Auch die im Rohbericht des Rechnungshofs (RH) aufgelisteten Fakten (die "Krone" hat das ganze Dossier) werden ignoriert - so zeigen die Experten darin auf, dass in Wien die Mindestsicherung in Kombination mit sehr vielen anderen Sozialleistungen bezogen werden kann.
Laut den RH-Prüfern können Mindestsicherungsbezieher in Wien noch folgende Unterstützungen zusätzlich erhalten:
Aufgrund dieser Kombinationsmöglichkeiten kann sich "für eine Bedarfsgemeinschaft von zwei erwerbslosen Erwachsenen und fünf Kindern ein Auszahlungsbetrag von 3200 Euro je Monat ergeben" (Zitat aus dem Rechnungshofbericht GZ 004.411/004-3A3/16).
Auch Verwaltung wird immer teurer
Übrigens steigen auch die Kosten für die Verwaltung: Allein die Ausstellung der Mobilpässe kostet mittlerweile 280.000 Euro pro Jahr, 2011 war die Mobilpass-Bürokratie laut RH noch um 60.000 Euro günstiger.
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