Die mediale Schlammschlacht zwischen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und Kanzler Christian Kern geht in die nächste Runde. Nachdem Kern Strache vorgeworfen hatte, kein Patriot zu sein , schlug der FPÖ-Chef nun verbal zurück. "Wir müssen aufwachen! Ich warne als österreichischer und europäischer Patriot vor den Gefahren des Islamismus durch die moderne und unverantwortliche Völkerwanderung nach Europa. Das Projekt Multikulti samt Gutmenschentum ist zum Scheitern verurteilt", schrieb Strache in einem offenen Brief, den er auf Facebook veröffentlichte, an Kern.
Laut Strache habe die deutsche Kanzlerin Angela Merkel, aber auch die österreichische Regierung die "unverantwortliche Völkerwanderung nach Europa mitverursacht und zu verantworten". Eine der Gefahren der "Völkerwanderung" seien laut Strache die islamistisch-terroristischen Akte gegen die europäische Bevölkerung. "Wer das nicht auf dem Radarschirm hat und als laufende und sich zuspitzende Bedrohung erkennt, sollte keine politische Position bekleiden, Herr Kern!", schrieb Strache weiter.
Strache: "Mehrheitsgesellschaft in Europa ernsthaft in Gefahr"
Europa sei laut den Worten des FPÖ-Chefs seit längerer Zeit im Fokus islamistischer Terroristen. "Es drohen leider auch in Europa Religions- und Bürgerkriege zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen. Die Mehrheitsgesellschaft in Europa ist ernsthaft in Gefahr. Es entstehen gefährliche Gegen- und Parallelgesellschaften. Solidarität und Toleranz schwinden", so Strache.
Auslöser für den offenen Brief war ein Wut-Posting Kerns wegen Straches "Rede zur Lage der Nation aus freiheitlicher Sicht" am Montag, in der der FPÖ-Chef von bürgerkriegsähnlichen Zuständen in Österreich sprach. "HC Strache hält in Österreich 'einen Bürgerkrieg mittelfristig für nicht unwahrscheinlich'. Und bezieht daraus die Rechtfertigung jedmöglicher politischer Mittel. Und das bei einer Rede anlässlich unseres Nationalfeiertages!", zeigte sich Kern empört. Auf Facebook wurde Kerns Posting innerhalb von zwölf Stunden rund 12.500-mal gelikt, 1700-mal geteilt und 500-mal kommentiert.
Weitere "Highlights" der Strache-Rede im Video:
Mitterlehner: "Aberwitzige Formulierung"
Auch Vizekanzler Reinhold Mitterlehner machte am Dienstag nach dem Ministerrat seinem Ärger über den FPÖ- Chef Luft. Mitterlehner sprach von einer "aberwitzigen Formulierung" in einer Zeit, die ohnehin schwierig genug sei. "Polarisierende Entwicklungen" würden auch noch forciert, dabei sei das Gegenteil notwendig. Kern sprach nach dem Ministerrat erneut von einer "bedenklichen Entwicklung". Es werde kurz vor der Präsidentenwahl eine Zuspitzung unternommen, um Schritte zu legitimieren, die er für alles andere als akzeptabel halte, sagte der SPÖ-Chef, ohne konkreter zu werden.
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