Baby in Mistkübel

Mutter (28) überraschend aus U-Haft entlassen

Österreich
24.11.2016 15:06

Paukenschlag im Fall jener Nigerianerin, die ihr Neugeborenes in einem Mistkübel am Flughafen Wien-Schwechat zurückgelassen hat: Wie krone.at vom Anwalt der 28-Jährigen erfuhr, wurde die Frau, deren Baby die Tortur nicht überlebte, überraschend am Donnerstag aus der U-Haft entlassen.

"Meine Mandantin wurde heute quasi von der Justizanstalt Korneuburg vor die Tür gesetzt. So etwas habe ich in meiner bald 40-jährigen Berufslaufbahn noch nicht erlebt. Ich habe mich gefühlt wie im falschen Film", so Anwalt Wolfgang Blaschitz im Gespräch mit krone.at.

Eigentlich hätte die Nigerianerin, die in der Nacht auf den 10. November ihr Baby am Flughafen auf die Welt gebracht, es dann in einen Plastiksack gesteckt und anschließend in einen Mistkübel gelegt hatte, planmäßig am Freitag aus der U-Haft entlassen werden sollen.

Die Mutter hat ihr neugeborenes Baby in einen Mistkübel am Flughafen geworfen. (Bild: krone.tv)
Die Mutter hat ihr neugeborenes Baby in einen Mistkübel am Flughafen geworfen.

5000 Euro Kaution hinterlegt
In diesem Fall dürften die Mühlen der Bürokratie aber überraschend schnell gearbeitet haben. Die Kaution in Höhe von 5000 Euro gelangte einen Tag früher ein - und so wurde auch die Entlassung der Nigerianerin überraschend vorverlegt. "Sie saß heute wie ein Häufchen Elend mit ihren Koffern vor der Justizanstalt und wusste nicht wohin", so der Anwalt der Frau.

Blaschitz organisierte kurzerhand einen Schlafplatz für die 28-Jährige: "Sie kann heute Nacht bei einer Notfallpsychologin übernachten. Ab Freitag hat sie dann wie geplant einen Platz in einer Unterkunft." Bis zu ihrem Verhandlungstermin wird die Nigerianerin dort leben.

Säugling in Plastiksack gesteckt
Wie ausführlich berichtet, hatte der Fall vor zwei Wochen für großes Aufsehen gesorgt: Mitarbeiter der Reinigungsdienstes hatten den Säugling in dem luftdicht verschlossenen Plastiksack entdeckt. Als die Rettungskräfte eintrafen, zeigte das Neugeborene keine Lebenszeichen mehr. Das Baby konnte zwar reanimiert werden, verstarb jedoch wenig später im Wiener Donauspital.

Die Mutter des Kindes - sie wollte von Weißrussland kommend via Wien in die USA fliegen - wurde schlafend im Shop-Bereich des Flughafens entdeckt. Sie gab in einer ersten Einvernahme an, dass sie dachte, das Kind sei tot zur Welt gekommen. Außerdem habe sie ihren Flug nicht verpassen wollen.

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