Erstmals werden heuer Eltern, deren Kinder mit vier Jahren noch nicht für den Kindergarten angemeldet sind, zu einem verpflichtenden Gespräch geladen. Die Länder sind darüber wenig erfreut und kritisieren den "riesigen Papiertiger", und auch die Eltern ignorieren die Vorladung oft. Jetzt kontert Familienministerin Sophie Karmasin.
Die bisherigen Rückmeldungen aus den Bundesländern - sie sind für die Elterngespräche zuständig - sind eher dürftig. Die lauteste Kritik kommt aus Oberösterreich: 375 Kinder, die nicht für das zweite Kindergartenjahr eingeschrieben sind, wurden gemeldet. Von den Betroffenen haben sich jedoch nur 182 gemeldet, und lediglich 13 haben einen Gesprächstermin ausgemacht. Auch in einigen anderen Bundesländern verläuft die Vorladung äußerst schleppend.
Karmasin spielt Ball zurück an die Länder
ÖVP-Familienministerin Karmasin spielt den Ball zurück an die Länder: Diese hätten die Vereinbarung unterschrieben. Die Umsetzung sei Ländersache, wenn es nicht funktioniere, könne das an der Bürokratie liegen und daran, dass nicht die Materialien, die das Ministerium zur Verfügung gestellt habe, verwendet wurden, so Karmasin.
Ziel der Elterngespräche ist es, die Betreuungsquote zu erhöhen - von derzeit 95 auf 98 Prozent. Gelingt dies nicht, "werden wir über eine Verpflichtung reden", betont die Ministerin.
Bildungskompass: Noch viele Fragen offen
Ebenfalls verpflichtend soll der sogenannte Bildungskompass, eine Art Dokument, das die Stärken und Schwächen der Kinder aufzeigt, werden. Laut Familienministerium ist das Konzept bald fertig. Noch sind aber zahlreiche Fragen offen, etwa wie oft der Kompass aktualisiert wird oder ob es Sanktionen geben soll.
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