Wieder so ein "Einzelfall", der deutlich zeigt, was mit den Millionen-Förderungen der Stadt Wien (und damit dem Steuergeld) so passiert: Ein Multikulti-Verein mit 28 Kindergärten ließ sich fleißig von der öffentlichen Hand subventionieren, erwirtschaftete aber heimlich Millionengewinne, die der Vereins-Chef in Omas Schlösschen und in die Reitschule der Tochter gesteckt haben soll.
Der Stadtrechnungshof, die MA 10 und ein externer Wirtschaftsprüfer kamen dem Obmann des Vereins jetzt auf die Schliche - überprüft wurden die Jahre 2009 bis 2014. Die Ergebnisse landeten nun bei der Korruptionsstaatsanwaltschaft, vorgeworfen wird R. W. (für ihn gilt die Unschuldsvermutung) Missbrauch von Fördergeldern.
Nebenbei ein Vermögen verdient
Der genaue Vorwurf: Während sich der Vereinsobmann der 28 Multikulti-Kindergärten jahrelang von der Stadt Wien mit einem halben Vermögen fördern ließ, war er nebenbei ein tüchtiger Geschäftsmann und verdiente heimlich 6,6 Millionen Euro. Ohne freilich die Subvention zurückzuzahlen, soll R. W. das viele Geld anderweitig investiert haben - wobei die Millionen immer brav in der Familie blieben.
Der von Steuergeldern subventionierte Vereinschef förderte wiederum mit Vorliebe seine Oma (bzw. deren Parkschlössl in Bad Aussee), seine Tochter (bzw. deren Reitschule in Pressbaum) oder seinen Sohn (bzw. dessen Ballettschule). "Jahrelang wurden diese Ausgaben in der Buchhaltung unter dem Posten Instandsetzung versteckt", erklärt MA-10-Chefin Daniela Cochlar.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.