Skurriler Antrag im niederösterreichischen Landtag: Die vier Abgeordneten der Grünen haben ein Verbot von feuchten Toilettentüchern verlangt. Weil sich die Tücher nicht auflösen, würden sie nach Ansicht der Grünen Pumpen in den Kläranlagen verschmutzen und verstopfen. Gegenüber der "Krone" bestätigte die Zentrale der Grünen: "Ja, so einen Antrag gibt es wirklich."
Hauptproblem sei laut den Grünen die Tatsache, dass feuchtes Toilettenpapier im festen Zustand bei der Kläranlage ankommen würde. "Dort bilden sie einen Teppich an Feststoffen, die von den Pumpen angesaugt werden", heißt es im Antrag.
Grüne: "Erhebliche Mehrkosten für Kläranlagen"
Ein Umstand, der den Kläranlagen nicht nur unnötig hohe Kosten beschere, sondern auch ein ökologisches Problem darstelle: "Es gibt um ein Vielfaches mehr Störfälle als noch vor zehn Jahren. Teilweise müssen Maschinenteile mehrmals am Tag gereinigt werden, damit die Kläranlage nicht ausfällt", ist im Antrag zu lesen.
Die niederösterreichischen Grünen fordern nun die Landesregierung auf, an die Bundesregierung heranzutreten, um ein derartiges Verbot zu erwirken. Dass der Antrag angenommen wird, ist mehr als fraglich, denn in der niederösterreichischen Landesregierung (wie auch im Landtag) hat die ÖVP die Absolute.
ÖVP-Geschäftsführer: "Die Grünen sollen sich selbst verbieten"
Die politische Konkurrenz reagierte mit Spott auf den Vorschlag der Grünen. "Sie stellen wieder einmal unter Beweis, wie weit sie sich mittlerweile von den Menschen und der Realität entfernt haben. Während viele Menschen echte Probleme und Zukunftssorgen haben, sekkieren die niederösterreichischen Grünen den Landtag und fordern ein Verbot von feuchten Toilettentüchern. Sollte das ein ernst gemeinter Antrag sein, dann wäre den Menschen mehr geholfen, wenn die Grünen sich selbst verbieten würden und diesen Schwachsinn einstellen", sagte ÖVP-Geschäftsführer Bernhard Ebner.
Auch der Klubobmann der Liste FRANK, Ernest Gabmann, konnte sich einen Seitenhieb nicht verkneifen: "Lust auf mehr Landtag?", schrieb er auf Twitter.
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