"46 Prozent Es bleibt dabei: Österreich du Nazi" - mit diesem heftigen Statement hat sich am Sonntagabend die linke Gruppierung Autonome Antifa Wien zu Wort gemeldet. Der Schriftzug prangte auf einem riesigen Transparent, das von Aktivisten kurz nach Bekanntwerden des Ergebnisses der Bundespräsidenten-Stichwahl im Schein von Bengalfeuern vor der Hofburg entrollt wurde.
Anlass für die wortgewaltige Attacke dürfte das von FPÖ-Kandidat Norbert Hofer erzielte Ergebnis bei der Stichwahl-Wiederholung sein. Dieser kam am Sonntag - inklusive Briefwahlprognose - auf 46,7 Prozent der Stimmen und unterlag somit Ex-Grünen-Chef Alexander Van der Bellen, der mit 53,3 Prozent der Stimmen zum neuen Bundespräsidenten gewählt wurde.
Kaum stand das vorläufige Endergebnis fest, sammelten sich die Mitglieder der Antifa-Gruppe vor der Hofburg. "Knapp die Hälfte der wahlberechtigten österreichischen Bevölkerung haben einem offen rechtsextremen Kandidaten mit Anklängen an den Neonazismus ihre Stimme gegeben", lautet die Begründung für die Aktion auf der Website der Linksgruppierung.
Van der Bellen "gemäßigter Nationalist"
Aber auch Wahlgewinner Van der Bellen, der in seinem ersten Interview als designierter Bundespräsident versprochen hatte, auch auf die FPÖ-Wähler zuzugehen, kommt nicht ungeschoren davon: Dieser sei bloß ein "gemäßigter Nationalist". Sein Wahlkampf habe zu einer Diskursverschiebung hin zur extremen Rechten beigetragen. Insgesamt ortet die Antifa in den "kapitalistischen Zentren der EU" einen Aufstieg der extremen Rechten. Und "Österreich war schon immer ein Nazi-Land, da gibt es nichts zu beschönigen".
Video: Van der Bellens erstes Interview nach dem Wahlsieg
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