Auf manche Formulierungen in Peter Pilz' neuem Buch "Heimat Österreich" könnten FPÖ-Stratege Herbert Kickl und H.-C. Strache etwas neidisch sein: Der Ex-Grüne betitelt etwa ein Kapitel mit "Angriff auf Europa", ein anderes mit "Österreich schützen". Auf den 137 Seiten finden sich ziemlich viele harte Statements gegen Islamisten, aber auch gegen Rechtsextreme, Nationalisten und auch gegen die Regierungsparteien. Die "Krone" durfte das erste Buch des Listen-Gründers und Aufdeckers Peter Pilz vorab lesen.
"'Was willst einmal arbeiten?' - 'AMS!' - das ist keine böse Erfindung, das ist die Realität, mitten in Wien", kritisiert der Boss der "Liste Pilz" in seinem neuen Buch auch ganz offen die Einstellung vieler Flüchtlinge. Dazu Peter Pilz auf Seite 84: "Aus der Willkommenskultur droht eine Abweisungskultur zu werden. Die Stimmung ist längst gekippt. Aber es gibt eine Alternative: die Ankommenskultur. Das ist zweierlei: Deutsch lernen und die Grundsätze unserer Kultur verstehen und respektieren."
"SPÖ und ÖVP denken nicht an die Menschen"
Und Pilz wirft den noch aktuellen Regierungsparteien vor: "SPÖ und ÖVP haben verlernt, an die Interessen der Menschen zu denken. Sie fragen sich nicht, wie Österreich besser wird. Ihr Hauptinteresse gilt einer anderen Frage: Wie schade ich dem Regierungspartner noch mehr als mir selbst?"
Doch auch seine früheren Parteikollegen bekommen im Buch (Verlag Ueberreuter) etwas Kritik ab: "Wer wollte, konnte es sehen: Die politische Lage hatte sich grundlegend geändert. Es ging plötzlich nicht mehr um Umwelt und Menschenrechte. Es ging (ab 2015, Anm.) um Sicherheit und Ausländer. Meinen Grünen hätte das eine große Öffnung zu genau diesen wahlentscheidenden Gruppen abverlangt."
"Angriff auf Europa" durch politischen Islam
Pilz analysiert dann unter dem Titel "Unsere Heimat verteidigen", was zur Unsicherheit in Europa beigetragen hat: Er nennt den politischen Islam, aber auch die Nationalisten, die laut Pilz "Europa zerschlagen" wollen. Pilz nennt konkret sechs Fehler in der Asylpolitik und im bisherigen Umgang mit den eingesickerten islamistischen Bewegungen. Und er warnt gleichzeitig vor dem "Weg in die Isolation Österreichs" mit einer ÖVP/FPÖ-Regierung.
Neben den vielen guten Details über den bereits gefährlich starken Einfluss des politischen Islams in Österreich liefert Pilz auch eine kurze, nicht unspannende Zusammenfassung mit den wichtigsten Details zum Eurofighter-Krimi ab.
Spätestens nach Seite 137 wird sich vermutlich bei der Mehrheit der Leser eine Frage aufdrängen: Wie konnten die Grünen diesen Politiker und Anti-Korruptions-Experten aus ihren Reihen wegwählen?
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