In einer Flüchtlingsunterkunft in Klagenfurt haben Asylwerber aus Afghanistan, Nigeria und dem Irak einen florierenden Handel aufgezogen und dabei zahlreiche teils noch minderjährige Konsumenten mit Cannabis beliefert. Zwei der neun Beteiligten sitzen in Untersuchungshaft.
Vertrauliche Hinweise haben die Kripo auf die Spur der Asylwerber gebracht, die allesamt mit der großen Flüchtlingswelle 2015 nach Kärnten gekommen waren. Die Dealer sollen insgesamt 35 Konsumenten aus dem Raum Klagenfurt sowie in der Steiermark mit Cannabis versorgt haben.
"Bei den beiden Nigerianern besteht zudem der Verdacht, dass diese auch mit Kokain gehandelt haben", erklärt Chefinspektor Gottlieb Schrittesser vom Stadtpolizeikommando Klagenfurt. Der Haupttäter, ein 25-jähriger Afghane, wurde bei einem Suchtgifttransport von Wien nach Klagenfurt mit 1,3 Kilogramm Cannabis gefasst. Der Straßenverkaufswert wird mit 15.000 Euro beziffert.
Landsleute als Drogenkuriere eingesetzt
Zusätzlich soll der Afghane zwei zwölfjährige Landsleute als Drogenkuriere eingesetzt haben. Schrittesser: "Wir haben jedoch große Zweifel, ob das Alter der beiden wirklich stimmt." Bei Hausdurchsuchungen in der Flüchtlingsunterkunft wurden weitere 200 Gramm Cannabis sowie ein Drogenbunker im Keller entdeckt, ebenso mehrere Mobiltelefone und Suchtgiftwaagen. Drei Asylwerber wurden festgenommen, zwei von ihnen befinden sich bereits in Haft. Die anderen Beteiligten wurden auf freiem Fuß angezeigt.
Hannes Wallner, Kronen Zeitung
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