Eine junge Frau aus Niederösterreich, die zusammen mit anderen Teenies eine 15-Jährige in Wien brutal zusammengeschlagen hatte, ist festgenommen worden. Die ebenfalls 15-Jährige gilt für die Polizei als Hauptverdächtige in diesem Fall, der nach wie vor in ganz Österreich für große Aufregung sorgt.
Die Angreiferin selbst soll das mittlerweile berüchtigte Gewaltvideo der brutalen Tat verbreitet haben. Auf Facebook wurden die Aufnahmen Tausende Male geteilt. Darauf ist die blonde Schlägerin, die seit geraumer Zeit in einer sozialen Einrichtung in Niederösterreich lebt, deutlich zu erkennen.
Ermittlungen wegen schwerer Körperverletzung
Die 15-Jährige war bereits vor dem Vorfall in Kagran polizeibekannt. Erst Anfang November hatte sie ein Mädchen niedergeschlagen. In diesem Fall läuft gegen sie eine Anzeige wegen Nötigung und gefährlicher Drohung. Nun wird gegen die 15-Jährige auch wegen schwerer Körperverletzung ermittelt. Ein Antrag auf Untersuchungshaft wurde bereits gestellt.
Auch ihre Mittäter wurden von der Polizei ausgeforscht. Es handelt sich dabei um eine 16-Jährige aus Ecuador, die im Bezirk Gänserndorf lebt, eine 16-jährige Wienerin sowie einen 16-jährigen Tschetschenen, der als Flüchtling in Wien untergebracht ist.
Anwältin: Opfer traumatisiert
Das 15-jährige Opfer sei traumatisiert. „Ich werde schauen, dass sie therapeutische Hilfe bekommt“, sagte Rechtsvertreterin Astrid Wagner am Dienstagabend. Das Mädchen habe eine schwere Verletzung erlitten und dabei auch einen Zahn verloren. Sie werde jedenfalls Schmerzengeld beantragen.
Weiteres Prügelopfer bekannt - erneut Video gemacht
Am Dienstag wurde ein dritter Fall bekannt, der ebenfalls auf das Konto der Hauptverdächtigen gehen dürfte. In der Floridsdorfer Großfeldsiedlung sollen sieben Jugendliche, unter ihnen die Niederösterreicherin, eine 14-Jährige zusammengeschlagen haben. Die Mutter des Mädchens erstattete Anzeige. Bei dem Streit ging es um ausgeborgtes Gewand. Der Vorfall ereignete sich am vergangenen Donnerstag kurz nach Mittag.
Die Mutter postete auf Facebook, dass ihre Tochter „von Sieben geschlagen wurde“. Zwei der Angreifer hätten sie gehalten, sodass sie sich nicht wehren habe können. Die Prügelbande habe ebenfalls ein Video gemacht - die Polizei hat die Aufnahmen, die offenbar nicht im Web veröffentlicht wurden, beschlagnahmt.
Sozialarbeit als Strafe für Prügelattacke?
Über das mögliche Strafmaß der gewalttätigen Teenies wird heftigst in den sozialen Medien diskutiert. Dazu der Wiener Top-Anwalt Alfred Boran: „Die Sache ist klar: Das Gericht wird keinesfalls eine Haftstrafe aussprechen. Und für eine Geldstrafe sind die Tatverdächtigen zu jung.“ Erwartetes Strafausmaß: maximal Sozialarbeitsstunden.
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