Österreichs Poker-König steht im Visier von Finanz und Polizei: Seit Tagen laufen abendliche Großrazzien in allen zwölf Casino-Standorten österreichweit - sämtliches Bargeld in den Kassen wurde beschlagnahmt. Es geht um angebliche Steuerschulden über 100 Millionen Euro.
Hintergrund ist eine jahrelange Rechtsauseinandersetzung des Unternehmers mit der Republik Österreich. Bis inklusive 2019 darf der Poker-König - obwohl eigentlich nicht mehr erlaubt, wird es bis dahin pardoniert - seine Karten-Casinos noch betreiben. Die Finanz hebt dafür 16 Prozent des Einsatzes als Glücksspielabgabe ein.
Spiel- und Bargeld beschlagnahmt
Trotz diverser gegenteiliger Urteile kämpft der streitbare Pokerbetreiber aber weiter - und will nicht zahlen. Inzwischen soll der sogenannte Abgabenrückstand, also die Steuerschuld, satte 100 Millionen Euro betragen. Um - so das Beamtendeutsch - "die abgabenrechtlichen Ansprüche durchzusetzen", jagt seit Montag dieser Woche an allen zwölf Casino-Standorten eine Razzia die nächste. Und jedes Mal wurden sämtliches Bargeld in den Kassen bzw. das verlorene Spielgeld der Glücksritter beschlagnahmt.
Dem Vernahmen nach geht es dabei mittlerweile um Millionenbeträge. Vonseiten des Casino-Unternehmens hieß es auf "Krone"-Anfrage nur lapidar: "Derzeit wird keine Stellungnahme abgegeben." Man wird sehen, wie viele Asse der Poker-König beim Streit mit den Behörden noch in der Hand hat.
Christoph Budin und Oliver Papacek, Kronen Zeitung
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