Ermittlungen laufen

S-Bahn gegen Güterwaggons geprallt: Acht Verletzte

Österreich
30.11.2016 10:37

Fünf Männer und drei Frauen sind am Dienstagabend in Wien-Penzing leicht verletzt worden, als eine S-Bahn gegen fünf mit Holzstämmen beladene Güterwaggons prallte. Diese waren aus noch unbekannter Ursache vom Bahnhof Hütteldorf losgerollt. Die Polizei ermittelt gegen zwei Verschubarbeiter wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung, sagte Sprecher Patrick Maierhofer am Mittwoch.

Der Unfall passierte kurz nach 19 Uhr. Auf der Schnellbahnstrecke zwischen den Stationen Speising und Hütteldorf auf Höhe der Guldengasse war die Garnitur der S80 mit den Güterwaggons zusammengestoßen. "Der Lokführer hat gesehen, dass im wahrsten Sinne des Wortes ein Problem auf ihn zukommt, und den Zug sehr stark gebremst", sagte ÖBB-Sprecher Michael Braun. Der 31-jährige Triebfahrzeugführer, der beim Zusammenstoß selbst Prellungen erlitt, dürfte die rund 200 Fahrgäste in der Schnellbahn noch gewarnt haben.

60 Feuerwehrleute im Einsatz
Es folgte ein Großeinsatz. Die Berufsfeuerwehr Wien war mit 60 Einsatzkräften an Ort und Stelle, sie bargen die Fahrgäste aus der Bahn. Die Wiener Berufsrettung brachte acht Menschen ins Krankenhaus. Sechs Betroffene sind zwischen 17 und 31 Jahre alt, dazu kommt ein älteres Paar, der Mann 80 und die Frau 81 Jahre alt. Der Lokführer erlitt Prellungen am Knie, sagte Corina Had, die Sprecherin der Berufsrettung.

Zugunglück in Wien: Die Waggon-Puffer bohrten sich beim Zusammenprall in den S-Bahn-Triebwagen. (Bild: APA/MA 68 LICHTBILDSTELLE)
Zugunglück in Wien: Die Waggon-Puffer bohrten sich beim Zusammenprall in den S-Bahn-Triebwagen.

Der Zugsverkehr auf der Schnellbahnstrecke war während des Einsatzes unterbrochen. Ab 20.30 Uhr wurden die Züge über Penzing umgeleitet, was zu einer Verzögerung von rund zehn Minuten führte. "Ab Mittwoch, 12 Uhr, wird wieder die reguläre Strecke befahren", sagte Braun.

Verpflichtende Nachschulung angeordnet
Die ÖBB haben als Sofortmaßnahme "alle Verschubkräfte und Führungskräfte in ganz Österreich zu Nachschulungen verpflichtet", sagte Braun. "Gemeinsam mit den Behörden versuchen wir, den Unfall zu rekonstruieren", so der Sprecher. Dabei soll auch geklärt werden, warum die Waggons im Bahnhof Hütteldorf losgerollt waren. "Sie sind dort zumindest 24 Stunden vorher abgestellt worden", sagte Braun.

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