Wegen Mordverdacht

Salzburger (63) vermisst: Bekannter festgenommen

Österreich
04.05.2017 12:34

Mordalarm in einem Vermisstenfall in Salzburg: Seit Juli 2016 gilt der Salzburger Roland K. als abgängig. Wie die Polizei am Donnerstag berichtete, klickten am 26. April für einen 23-jährigen Mann aus dem Flachgau die Handschellen. Der Verdächtige sitzt derzeit wegen Mordverdachts in der Justizanstalt Puch-Urstein in U-Haft. Er war der Letzte, der nachweislich Kontakt zum 63-jährigen Vermissten hatte.

Wie ein Sprecher der Polizei sagte, gebe es Indizien, dass der Vermisste einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen sein könnte. Aus ermittlungstaktischen Gründen könne er derzeit keine weiteren Angaben machen, nur so viel: "Eine Leiche wurde bis jetzt nicht gefunden. Der Abgängige könnte tot oder lebendig sein."

Der 23-Jährige habe sich laut Robert Holzleitner, dem Sprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg, vor allem aufgrund seines Bewegungsprofils in der Zeit während und nach dem Verschwinden des Abgängigen verdächtig gemacht. "Der Beschuldigte bestreitet aber bisher, etwas mit dem Verschwinden des Opfers zu tun zu haben. Insbesondere bestreitet er den Tatvorwurf."

Gewaltverbrechen nicht ausgeschlossen
Der 23-Jährige habe jedoch angegeben, ein Bekannter des Opfers zu sein und dieses häufig getroffen zu haben, sagte Holzleitner. Begonnen haben die Ermittlungen, als ein Bekannter des mittlerweile 63-Jährigen Ende August 2016 eine Abgängigkeitsanzeige erstattete. Weil die Polizei auch ein Gewaltverbrechen nie ausschloss, wurden das Grundstück und das Wohnhaus des Vermissten mehrmals durchsucht. Später wurde auch ein Teich im Garten des Vermissten ausgepumpt - ohne auf neue Hinweise zu stoßen. Weil K. auch im Bezirk Oberwart ein Haus mit Grund besitzt, in dem er im Vorjahr Renovierungsarbeiten durchgeführt hatte, wurde auch im Burgenland ermittelt.

Vermisster führte letztes Telefonat mit 23-Jährigem
Bei der Auswertung der Handydaten stellten die Ermittler fest, dass der Akademiker am Abend des 19. Juli 2016 ein letztes Telefonat führte - offenbar von seinem Wohnhaus in der Stadt Salzburg aus. Sein Gesprächspartner: der nun festgenommene 23-Jährige. Es gab auch ein Treffen der beiden, ab diesem Zeitpunkt gab es kein Lebenszeichen von K. mehr. Mit dem Handy wurde nicht mehr telefoniert, auch auf dem Konto gab es keine Bewegungen mehr. "Der Grund für das Treffen mit dem Verdächtigen ist nicht bekannt", sagte der Polizeisprecher.

Hinweise zu Schlüsselbund erbeten
Die Landespolizeidirektion hat am Donnerstag den Fahndungsaufruf nach Roland K. erneuert. Wer Angaben zum seinem Verbleib machen kann oder nach dem 19. Juli 2016 noch Kontakt mit ihm hatte, möge sich bei der Polizei melden. Zugleich ersuchen die Ermittler um Informationen zum verschwundenen Schlüsselbund des Mannes. Zumindest zwei der 16 Schlüssel am Bund sind mit gelben Aufklebern mit schwarzer Beschriftung ("WET Z/1" und "HET Z11") versehen.

Die Polizei bittet um Hinweise zu diesem Schlüsselbund. (Bild: LPD Salzburg)
Die Polizei bittet um Hinweise zu diesem Schlüsselbund.
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