Harmonie-Gruppe hin oder her, in der Wiener SPÖ ist (schon wieder) Feuer am Dach: Auslöser ist erneut Christian Deutsch. Nach dem roten Wahldebakel in Graz schoss der ehemalige Landesparteisekretär auf Twitter erneut gegen Bürgermeister Michael Häupl. Prompt rückten Genossen zur Verteidigung aus.
"So schaut's aus, wenn SP-Langzeit-Bgm. Nachfolge nicht rechtzeitig regeln & loslassen", twitterte Deutsch am Sonntagabend. Das desaströse Abschneiden der SPÖ in Graz solle für die Wiener Genossen eine "Lehre" sein, so der ehemalige Parteimanager.
Es ist nicht das erste Mal, dass Deutsch öffentlich die Häupl-Nachfolge anspricht. Erstmals löste sein Tweet aber richtige Entrüstung bei seinen Parteikollegen im Netz aus. "Echt entbehrlich!", twitterte Gemeinderat Jörg Neumayer. "Die SPÖ braucht noch mehr öffentliches Quertreiben", hielt Abgeordneter und JG-Wien-Chef Marcus Gremel dem Ex-Landesparteisekretär vor. Kritik kam auch vom Gemeinderatsvorsitzenden Thomas Reindl.
Debatte über Du-Wort
Für Überraschung sorgte SPÖ-Sprecherin Lisa Fuchs: Anders als unter Genossen üblich siezte sie Deutsch. Auf Anfrage wollte sie ihren Tweet nicht kommentieren. "An dem 'Sie' war sicher die Autokorrektur schuld", so Deutsch. "Viele haben ihm das Du-Wort entzogen. Er verhält sich eben nicht mehr wie ein Genosse", meint hingegen ein Roter.
Isabella Kubicek, Kronen Zeitung
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