Sicherheitsalarm am Flughafen Wien-Schwechat: Nachdem zwei marokkanische Schubhäftlinge ihren slowakischen Bewachern auf dem Rollfeld entkommen waren, wurde der Flugbetrieb eingestellt. Österreichische Polizisten schwirrten aus und fahndeten samt Helikopter nach den am Rollfeld umherirrenden Afrikanern.
Für ein Sicherheits-Tohuwabohu auf dem Flugplatz sorgte am Mittwoch gegen 9.30 Uhr die misslungene Abschiebung zweier marokkanischer Schubhäftlinge durch slowakische Polizisten. Offenbar hatten die vier Bewacher aus Bratislava nicht aufmerksam genug auf die zwei Nordafrikaner geachtet. Wie durchgesickert ist, dürften sich die Marokkaner vor dem Besteigen einer Air-France-Maschine, die sie via Paris zurück nach Rabat bringen sollte, blitzschnell losgerissen haben.
Dann versuchte das Duo, über das Vorfeld zu entkommen. Von den Slowaken nun zu Hilfe gerufene Flughafenpolizisten eilten mit Blaulicht zur Unterstützung und so konnte der erste der geflüchteten Schubhäftlinge bereits nach fünf Minuten wieder in Handschellen abgeführt werden.
Gleichzeitig hatten die rot-weiß-roten Sicherheitskräfte eine Helikopter-Fahndung eingeleitet, um die ausgebüxten Marokkaner aus der Luft zu entdecken. Wegen dieses spontanen Hubschraubereinsatzes musste ein Teil der Flüge abgesagt bzw. verschoben werden.
Flucht endet am Vorfeld-Zaun
Festgenommen wurde nach einer halben Stunde aufwendigster Verbrecherjagd auch der zweite entflohene Schubhäftling. Dank der Helikopter-Ortung wurde er knapp vor dem Rollfeld-Zaun geschnappt.
Diplomatisches Nachspiel?
Wahrscheinlich wird die amateurhafte Bewachung durch die vier Slowaken ein "diplomatisches Nachspiel" haben. Eines ist allerdings klar: Nach dem eher stümperhaften Abschiebeversuch der Slowaken hob die Air-France-Maschine ohne die beiden Marokkaner ab - sie wurden nun besser gesichert zurück nach Bratislava gebracht.
Christoph Matzl, Mark Perry und Harold Pearson, Kronen Zeitung
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