Der Angeklagte blieb bis zum Verhandlungsende dabei: "Ich bin unschuldig." Doch für den Linzer Richter Hermann Pichlmayr besteht kein Zweifel: Der Afghane hat sich vor den Augen einer Mutter und ihrer drei Kinder im Jänner im Linzer Parkbad selbst befriedigt. Das Urteil - drei Monate Haft - ist nicht rechtskräftig.
Es war eine emotionale Verhandlung am Bezirksgericht Linz: Der 29-Jährige aus Afghanistan redete viel und fuchtelte mit Fotos seiner Kinder herum, eine Antwort auf die Fragen des Richters oder gar ein Schuldeingeständnis blieb er aber schuldig.
Deshalb musste eine Zehnjährige das unangenehme Erlebnis als Zeugin noch einmal schildern. Das Mädchen war sich auch am Dienstag sicher: "Das ist der Mann, den ich im Parkbad gesehen habe."
"Wenn ich's nicht gesehen habe, kann ich ihn nicht rauswerfen"
Damals konnte der Asylwerber entwischen. Die Mutter (36) hatte zwar den Bademeister alarmiert. "Aber wenn ich's nicht gesehen habe, kann ich ihn nicht rauswerfen", argumentierte dieser als Zeuge - und handelte sich umgehend eine Rüge des Richters ein. Weggeschaut haben allerdings auch andere Badegäste.
Doch am 24. Jänner entdeckte die Mutter den Täter wieder im Parkbad. Diesmal wurde vom Bademeister sofort die Polizei verständigt. "Es war mir wichtig, dass er zur Verantwortung gezogen wird." Dafür sorgte dann Richter Pichlmayr: "Ich habe keine Zweifel an den Aussagen der Mutter und des Mädchens. Eine unbedingte Strafe war nötig, weil der Angeklagte keine Schuldeinsicht hat."
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.