Mitten im Politwirbel um die Abschiebung illegal Eingereister per Militärtransporter landete am Mittwoch die erste Hercules-Maschine mit elf Asylwerbern in Bulgariens Hauptstadt Sofia. Zwei Afghanen und ein Iraker hatten zuvor Wind vom Rückführungsflug bekommen und tauchten vor dem Start unter.
Allen Falschmeldungen über "Verletzung der Menschenwürde und horrende Kosten" zum Trotz hob die Hercules am Mittwoch gegen 11 Uhr Richtung Bulgarien ab und landete drei Stunden später in Sofia. Zwischenfälle an Bord gab es dank der 37 Begleitpersonen - Polizisten, Ärzte, Sanitäter, Menschenrechtsbeobachter und Dolmetscher - keine.
Allerdings konnten den Bulgaren nicht alle 14 junge Männer, die illegal nach Österreich eingereist und für den Flug vorgesehen waren, zurückgebracht werden. Zwei der zehn Afghanen sowie ein Iraker waren vor dem Start irgendwo in Österreich untergetaucht.
Hercules kostet 3500 Euro pro Stunde
Wobei sich zeigt, dass die von Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil angeregte und von Innenminister Wolfgang Sobotka unterstützte "Dublin-Rückführung" per Militärmaschine mit einem Flugstundenpreis von rund 3500 Euro mehr als preisgünstig ist.
Denn wie "Krone"-Recherchen belegen, hatte es im September 2015 einen Frontex-Abschiebeflug von sechs Armeniern mit 22 (!) Begleitpersonen von Finnland via Deutschland nach Jerewan gegeben. Unfassbare Kosten: 20.813 Euro pro Illegalem, in Summe 124.881 Euro. Und das bezahlt bekanntlich die EU und somit auch wir Österreicher.
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