Waggons umgekippt

Bahnhof Meidling: Neun Verletzte bei Zugskollision

Österreich
16.04.2017 08:19

Bei der Kollision zweier Züge, darunter ein Railjet, im Bahnhof Wien-Meidling sind am Samstagnachmittag zumindest neun Menschen verletzt worden. Eine Person erlitt einen Handbruch. Der Railjet wurde teilweise aus den Gleisen gehoben und kippte um, 47 Menschen mussten aus der Zugsgarnitur geborgen werden. Die Ursache des Zusammenstoßes ist unklar, sagte ÖBB-Sprecher Roman Hahslinger am Samstagabend.

Der Unfall ereignete sich um 16.30 Uhr. Laut Angaben der Einsatzkräfte hätte ein Regionalzug gerade aus der Station fahren sollen, als der mit 47 Personen besetzte Railjet nach Villach gegen die leere Garnitur prallte. Mehrere Waggons der Railjetgarnitur entgleisten und kippten um.

(Bild: Thomas Lenger)
(Bild: APA)

krone.tv war für Sie an der Unfallstelle, hier mehrere Videos vom Unglücksort:

Feuerwehr mit Großaufgebot an Unfallstelle
Es lief sofort ein Großeinsatz für die Einsatzkräfte von Wiener Berufsfeuerwehr und Berufsrettung sowie der Polizei an. Die Feuerwehr rückte mit 21 Fahrzeugen und 62 Einsatzkräften an. Auch ein Hubschrauber unterstützte die Hilfsmannschaften. Gemeinsam mit den Polizisten brachte die Feuerwehr die 47 Insassen aus dem Railjet und übergab sie der Rettung zur weiteren Versorgung. Bei neun Personen wurden - eher leichte - Verletzungen festgestellt, die schlimmste Blessur war ein Handbruch.

Eine der Hauptaufgaben für die Feuerwehr war, die zur Seite gestürzten Waggons des Railjets wieder aufzurichten. 38 Personen wurden nach medizinischer Begutachtung durch die Sanitäter sofort "entlassen", die anderen ins Krankenhaus gebracht.

Im anderen Zug - einem Regional-Expresszug (REX) - befanden sich keine Passagiere. Die Garnitur war auf einer Verschubfahrt, weshalb andere Regeln galten als im Linieneinsatz. Der Zug sollte für die Strecke über Floridsdorf nach Retz und Znojmo (Znaim) bereitgestellt werden.

Untersuchungen im vollen Gange
Bislang steht noch nicht fest, welcher der beiden Züge sich zum Zeitpunkt des Unfalls nicht auf dem Gleis befinden hätte dürfen. Die Unfalluntersuchungskommission des Verkehrsministeriums nahm noch am Unglücksort die Ermittlungen auf, mit ersten Erkenntnissen ist aber nicht vor Dienstag zu rechnen. "Die Lokführer und Fahrdienstleiter werden zeitnah befragt", so Hahslinger, "und es wird eine technische Auswertung durchgeführt werden, damit die Ursache schnell geklärt werden kann." Auch die Geschwindigkeiten, mit denen die Bahngarnituren miteinander kollidierten, werden Teil dieser Ermittlungen sein. Es dürften aber beide Züge gerade erst angefahren und daher nicht allzu schnell unterwegs gewesen sein.

(Bild: APA/HERBERT PFARRHOFER)
(Bild: APA/HERBERT PFARRHOFER)
(Bild: "Krone"-Leserreporter)
(Bild: "Krone"-Leserreporter)
(Bild: "Krone"-Leserreporter)

Südbahnstrecke durch Unglück unterbrochen
Nachdem die Südbahnstrecke am Samstag unterbrochen war, wurde der Zugverkehr bis Sonntagvormittag weitgehend wiederhergestellt. Hahslinger zufolge waren die Auswirkungen auf den Fernverkehr mittlerweile gering: "Die Verspätungen liegen, wenn es sie überhaupt noch gibt, in der Regel unter zehn Minuten." Einschränkungen gab es zum Teil noch im Nahverkehr. ÖBB-Kunden wurden unter anderem über die Homepage im Detail informiert.

(Bild: "Krone"-Leserreporter)
(Bild: APA/HERBERT PFARRHOFER)
(Bild: APA/HERBERT PFARRHOFER)
(Bild: APA/HERBERT PFARRHOFER)
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