Würden heute Nationalratswahlen stattfinden, würde sich die SPÖ unter Kanzler Christian Kern mit der ÖVP und dem möglichen nächsten Parteichef Sebastian Kurz einen erbitterten Kampf um Platz 1 liefern. Das zeigen die Rohdaten einer aktuellen IFES-Umfrage. Hochgerechnet liegen SPÖ als auch ÖVP bei 28%.
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache ist mit 26% den beiden allerdings dicht auf den Fersen. Nach der Neuwahl-Ansage von Kurz musste der FPÖ-Chef allerdings Minuspunkte einstecken.
Kommentar von Klaus Hermann: Drauf wetten
Die innenpolitisch bisher heißeste Woche dieses Jahres findet Sonntagnachmittag ihren Höhepunkt. Wenn die Granden der grundelnden ÖVP zusammentreffen und die Weichen stellen: in Richtung möglichem Erfolg oder Richtung Abgrund, Bedeutungslosigkeit.
Und so wird der Vorstand die sieben harten Bedingungen, die sich so noch kein ÖVP-Parteiobmann zu stellen getraut hat, absegnen. Keiner wird es wagen, als Heckenschütze gegen Kurz aufzutreten. Die üble Nachrede als Partei-Totengräber wäre dem Schützen gewiss.
Unterdessen wird sich die SPÖ damit abfinden müssen, dass im Herbst gewählt werden muss. Niemand traut einer Kern-Kurz-Koalition zu, bis zum Herbst des nächsten Jahres noch mehr zustande zu bringen als Wahlkampfgetöse. Ebenso wenig traut man einer "Himmelfahrts-Koalition" Rot-Grün-Pink und weiß Gott was zu. Ausgeschlossen, dass Kanzler Kerns positives Macher-Image dabei nicht total ramponiert würde.
So darf man drauf wetten: Kurz wird ÖVP-Chef. Kanzler Kern zeigt seine Stärken als Wahlkämpfer gegen Kurz und Strache bald ganz offen. Und: Wir erleben einen beinharten und spannenden Wahlkampf wie nie.
Kronen Zeitung
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