"Dieses Video ist schrecklich, ich war erschüttert", sah auch einer der besten Anwälte Wiens, Dr. Alfred Boran, das Prügel-Video von der U-Bahn-Station Kagran auf krone.at. Die 16-jährigen Mädchen und der 16-jährige tschetschenische Flüchtling, der am Ende des Videos am brutalsten zuschlug, werden aber kaum härtere Strafen zu befürchten haben, meint Dr. Boran im "Krone"-Gespräch.
"Die Sache ist klar: Das Gericht wird keinesfalls eine Haftstrafe aussprechen. Und für eine Geldstrafe sind die Tatverdächtigen zu jung - außerdem hätten sie auch gar kein Einkommen, mit dem sie diese bezahlen könnten." Fazit: Es drohen den grausamen Prügel-Teenagern "maximal einige Sozialarbeitsstunden", kritisiert Dr. Boran.
"Beim Falschparken ist Gesetzgeber strenger"
Und er macht aus seiner Meinung über die österreichische Rechtssprechung kein Geheimnis: "Wenn jemand falsch parkt und diese Verwaltungsstrafen nicht bezahlt, ist der Gesetzgeber strenger."
Auch wenn das junge Opfer der Prügel-Bande über seinen Anwalt Schmerzensgeld aufgrund der erlittenen psychischen Belastungen einfordert, stehen die Chancen für das Mädchen keinesfalls gut: Die Täter könnten vermutlich zu maximal 1500 Euro Schmerzensgeld verurteilt werden, allerdings wäre auch dann wiederum fraglich, ob sie diesen Betrag überhaupt aufbringen könnten.
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