"Wir sind uns unserer sozialen Verantwortung bewusst", schreibt die Gesiba auf ihrer Homepage. Offenbar nur leeres Geschwätz, wie die Wienerin Elisabeth J. zu spüren bekommt. Die Mutter eines schwer beeinträchtigten Sohnes muss für den Behinderten-Parkplatz in ihrem Wohnhaus einen "Strafzuschlag" bezahlen.
90 Euro verrechnet ihr der "gemeinnützige" Wohnbauträger im Monat. Herkömmliche Stellplätze in der Garage in der Rudolf-Virchow-Straße im 21. Bezirk kosten lediglich 70 Euro. Alle Ansuchen, den Betrag zu reduzieren, wurden abgeschmettert.
"Die Miete der Stellplätze erfolgt nach der jeweiligen Größe bzw. dem Ergebnis der Nutzwertfestsetzung des jeweiligen Abstellplatzes", schreibt die stadtnahe Siedlungsgesellschaft. "Das wurde auch hier so durchgeführt." J.: "Natürlich ist der Parkplatz etwas breiter. Aber andere, die neben der Wand stehen, haben ebenfalls mehr Platz und zahlen nur die 70 Euro."
"Was hat das mit sozialem Wohnbau zu tun?"
Für Bezirksrat Oskar Turtenwald (WIFF) ist die sture Haltung der Gesiba ein Skandal: "Was hat das mit sozialem Wohnbau zu tun?"
Die Genossenschaft, die erst kürzlich vom Rechnungshof wegen ihrer Luxuspensionen und üppigen Gehaltszuschläge für Manager kritisiert worden ist, beteuert, dass nur "kostendeckende Entgelte" vorgeschrieben werden. Abschläge aus sozialen Gründen seien nicht möglich und "rechtlich auch nicht durchsetzbar", heißt es.
Alex Schönherr, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.