Prozess in Tirol

Syrerin schlug Sohn (2): “Kenne die Gesetze nicht”

Österreich
07.09.2017 07:20

Tiroler Klinik-Ärzte schlugen Alarm, als sie einen zwei Jahre alten syrischen Buben mit großen blauen Flecken am Rücken zu Gesicht bekamen. Ursache waren heftige Schläge der Mutter (31), die am Mittwoch am Landesgericht wegen Quälens eines Unmündigen angeklagt war. Die Verantwortung der Frau: Sie kenne die heimischen Gesetze nicht.

"Ich habe ihn geschlagen, wie eine Mutter ihren Sohn eben schlägt. Ich war verpflichtet, es zu tun", gab die 31-Jährige einen Einblick in ihre Erziehungsansichten. Seit zwei Jahren ist die Familie in Österreich - doch dass rohe Gewalt gegenüber Kindern nicht erlaubt ist, sei ihr nicht bewusst gewesen. Es war der Vater selbst, der seinen Sohn aufgrund des blauen Rückens in die Klinik gebracht hatte.

(Bild: APA/Georg Hochmuth)

Stress mit Kind als Grund genannt
Die Richterin fragte natürlich nach der Ursache für die Aggression gegen den Zweijährigen. Die Syrerin gab Stress mit dem Kind an ("Es hat geschrien, als der Vater aus dem Haus ging") und meinte, die Anti-Baby-Pille habe bei ihr entsprechende psychische Reaktionen ausgelöst. "Das wäre mir neu, dass deshalb eine Frau auszuckt", zeigte die Richterin dafür wenig Verständnis.

Das milde Urteil für die bisher Unbescholtene: 1200 Euro Geldstrafe, davon 800 Euro bedingt. "Ich hoffe sehr, dass dieser Vorfall ein einmaliger Ausrutscher war", gab die Richterin der Frau mit auf den Heimweg. Diese nahm das Urteil an, es ist aber noch nicht rechtskräftig.

Andreas Moser, Kronen Zeitung

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