"Man kann Städte nicht zu Festungen ausbauen" - das stellte Brigadier Walter Feichtinger im "Krone"-Gespräch unumwunden fest. Angesicht der immer wieder aufflammenden Terrorattacken - wie zuletzt in Barcelona - müsse aber, "nach 25 Jahren tiefsten Friedens", ein Umdenken bei den Menschen stattfinden. Die Zeit der Sorglosigkeit sei vorüber.
Anschläge in Städten, "die aus dem Nichts heraus kommen", könne man kaum verhindern, stellte der Militärexperte im krone.at-Newsroom klar. Dennoch habe man in puncto Sicherheit seit dem Aufkommen terroristischer Szenarien, verursacht unter anderem durch die Dschihadistenmiliz Islamischen Staat, viel dazugelernt.
"Alles dient der Verbreitung von Angst"
Dass, wie zuletzt in Spanien, Sprengstoffgürtel-Attrappen zum Einsatz kommen, ist auch für Feichtinger ein Novum. Da die Betroffenen aber nicht wissen, dass es sich um keine echten Bomben handelt, sei auch dieses Mittel geeignet, Angst und Schrecken zu verbreiten. "Das alles dient der Verbreitung von Angst", darauf hätten es die Attentäter bzw. die Terrororganisationen abgesehen.
"Barrieren im Kopf"
Deshalb aber zu versuchen, Großstädte - wie etwa auch Wien - in Festungen zu verwandeln, sei einerseits nicht möglich, andererseits auch nicht anzustreben. Wenn man alles absperren und dichtmachen würde, entstünden "auch Barrieren im Kopf" und genau das wollten die Terroristen, so der Leiter des Instituts für Friedenssicherung an der Landesverteidigungsakademie.
Doch der Terrorexperte beruhigt auch: Zwar sei der Anteil der aus Österreich in den Dschihad gezogenen Menschen relativ hoch, es gebe aber bislang keinen Anschlag und auch "keine konkreten Hinweise" auf terroristische Absichten Österreich betreffend.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.