Drama am Wörthersee

Tod bei Bootsunfall: Witwe soll 10.000 Euro zahlen

Österreich
14.07.2017 16:21

Große Empörung nach dem tödlichen Bootsunfall in Kärnten, bei dem ein 44-Jähriger Anfang Juni ums Leben kam: Weil die Rettungskräfte zu wenige Informationen für die Verrechnung der Bergekosten erhielten, hat die Gemeinde Maria Wörth die Rechnung an die Witwe des Verstorbenen geschickt. Der Lenker des Motorbootes war zum Zeitpunkt des Unfalls stark alkoholisiert.

Auch Wochen nach dem Drama, das einen Niederösterreicher das Leben kostete, will keiner der Beteiligten Verantwortung für den Vorfall übernehmen. Fakt ist jedenfalls, dass vor dem Unfall Alkohol in rauen Mengen geflossen war. Beim Bootslenker wurden nach dem Unfall 1,2 Promille im Blut festgestellt. Während der ausgelassenen Bootstour ging ein 44-jähriger Niederösterreicher über Bord. Zuvor soll der Lenker eine scharfe Kurve gefahren sein. Nach einer großen Suchaktion konnte der Vermisste am nächsten Tag nur noch tot aus dem Wasser geborgen werden.

Rechnung über 10.000 Euro an Witwe
Die Informationspolitik der Behörden sorgt jetzt für massive Kritik: Feuerwehr und Wasserrettung hätten laut "News" zu wenig Informationen zur Erstellung eines Unfallberichts, geschweige denn zur Verrechnung der Bergekosten bekommen. So wurde die Gemeinde von den Helfern mit dieser Aufgabe betraut. Diese schickte dann eine Rechnung von rund 10.000 Euro für den Einsatz an die Hinterbliebenen des Verstorbenen - seine Witwe ...

(Bild: APA/Barbara Gindl)

Die Gemeinde Maria Wörth rechtfertigt sich, dass dies die übliche Vorgehensweise ist. "Die Gemeinde ist verpflichtet, das zu verrechnen. Die Feuerwehr ist der Gemeinde unterstellt, die können keine Rechnungen schicken", erklärte Bürgermeister Markus Perdacher. Bei tödlichen Unfällen richte sich Maria Wörth üblicherweise an die Verlassenschaft. Vorwürfe, die Gemeinde hätte die Rechnung nur deshalb geschickt, weil Feuerwehr und Wasserrettung keine Daten von Behörden erhalten hätten, bestätigte Perdacher nicht. Auch Polizeisprecher Rainer Dionisio wies dies zurück. Die Polizei habe bisher von keiner Organisation irgendwelche konkreten Anfragen zu Daten von Unfallbeteiligten erhalten. "Das haben wir schon vor einer Woche auf eine Anfrage von News so mitgeteilt."

Bei der Bootstour waren vier Niederösterreicher, unter ihnen der Bootslenker sowie das Unfallopfer, und ein 32-jähriger Skipper aus Kärnten an Bord. Letztgenannter wird sich wohl auch für den Unfall verantworten müssen: Obwohl er nicht selbst am Steuer war, hat er als Schiffsführer die Verantwortung über Boot und Crew. Der Kärntner hätte bemerken müssen, dass der Mann, der das Boot zum Unfallzeitpunkt lenkte, aufgrund seiner Alkoholisierung dazu nicht in der Lage war. Er hätte ihn daher nicht ans Steuer lassen dürfen.

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