Razzia in Fuschl

Verhafteter Marokkaner plante Anschlag in Salzburg

Österreich
19.12.2016 16:55

Terror-Razzia am Montagvormittag bei einem zu einem Flüchtlingsheim umfunktionierten Pfarrwohnhaus in der Salzburger Gemeinde Fuschl: Zahlreiche Beamte der Spezialeinheit Cobra und des Verfassungsschutzes durchsuchten mit Spürhunden und Metalldetektoren das Gebäude sowie die unmittelbare Umgebung akribisch. "Eine Person wurde verhaftet", so Polizeisprecher Michael Rausch. Der verdächtige Marokkaner im Alter von 25 Jahren dürfte zwischen Weihnachten und Silvester einen Anschlag in Salzburg geplant haben.

Wie die Polizei am Montagnachmittag bekannt gab, seien im November Informationen bei der Exekutive eingegangen, dass sich damals noch unbekannte Männer über einen geplanten Terroranschlag unterhalten hätten. "Das Landesamt für Verfassungsschutz hat darauf die Ermittlungen aufgenommen, mehrere Verdächtige identifiziert und dann deren Aufenthaltsort lokalisiert", so Rausch.

Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft führte die Polizei daraufhin Montagfrüh eine Durchsuchung des Asylheims in Fuschl durch.

Das Flüchtlingsquartier im Pfarrhof der Gemeinde Fuschl im Salzburger Flachgau (Bild: APA/NEUMAYR/LEO)
Das Flüchtlingsquartier im Pfarrhof der Gemeinde Fuschl im Salzburger Flachgau

Neben Cobra-Beamten in Vollmontur waren vor Ort auch Beamte des Verfassungsschutzes, die das Haus sowie das umliegende Areal genau unter die Lupe nahmen. Auch Sprengstoffexperten standen im Einsatz, wurden allerdings bezüglich etwaiger Sprengmittel nicht fündig.

Bei der Durchsuchung der Räumlichkeiten konnten die Beamten allerdings elektronische Datenträger, Bargeld in der Höhe von 8100 Euro und eine geringe Menge an Drogen sicherstellen. Gegen 11 Uhr war der Einsatz schließlich beendet.

Der 25-Jährige wurde festgenommen und befindet sich derzeit in Haft. Die Einvernahme sowie die Ermittlungen sind im Gange, hieß es. Weitere Verdächtige in der Causa gibt es bislang nicht.

Fuschl am See in Salzburg (Bild: Googlemaps.com)
Fuschl am See in Salzburg

Unangekündigte Polizeiaktion
Es hatte sich jedenfalls - wie in einem solchen Fall natürlich üblich - um eine unangekündigte Aktion gehandelt. Eine Mitarbeiterin des Roten Kreuzes, die die Betreuung der neun Männer aus Marokko, Afghanistan und dem Irak übernommen hatte, wurde laut "Salzburger Nachrichten" von dem Polizeieinsatz offenbar gänzlich überrascht und musste in den frühen Morgenstunden bei ihrer Ankunft vor Ort "unverrichteter Dinge wieder abbziehen".

Zwischenfälle in dem Heim habe es laut dem Blatt bislang nicht gegeben. Die Männer sind seit rund einem Jahr in dem Haus einquartiert.

Mehrere IS-Mitglieder in Salzburg verhaftet
Bereits einmal wurden IS-Mitglieder in Salzburg aus dem Verkehr gezogen. Die Terroristen, die Verbindungen zu den Hintermännern der Anschläge von Paris hatten, waren als Flüchtlinge in ein Lager in Salzburg gekommen.

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