Streit geht weiter

Waxing-Mitarbeiter planen Demo vor Arbeiterkammer

Österreich
18.03.2017 16:58

Katia Wagner reicht es, sie hat "die Nase voll", wie die Beauty-Expertin jüngst gegenüber der "Krone" sagte. Und sie zieht einen Schlussstrich, sperrt ihre Studios zu - zahlreiche Angestellte, hauptsächlich Frauen, sind damit ihren Job los. Der öffentliche Kreuzzug gegen das Arbeitsinspektorat und die Folgen, die dieser Schritt mit sich brachte, ließen der 28-Jährigen keine andere Wahl mehr. Auf Facebook machte Wagner nun auch offiziell reinen Tisch und nahm zu diversen Vorwürfen öffentlich Stellung.

Der Waxing-Fall hatte gewaltig Staub aufgewirbelt: Nachdem die 28-Jährige Schikanen des Arbeitsinspektorats öffentlich gemacht hatte und dieses daraufhin sogar ein Strafverfahren gegen sie einleitete, hatte die Beauty-Salon-Betreiberin nun endgültig genug von Schikanen - und zog die für sie offenbar einzig logische Konsequenz.

Angestellte planen Demo
Was bleibt, ist ein geplatzter Traum, ein Kredit, der weiterhin abgezahlt werden will, und nicht zuletzt eine unsichere Zukunft für jene Mitarbeiter, die Wagner nun nicht mehr weiter beschäftigen kann. Wie die 28-Jährige via Facebook wissen ließ, wollen sich es ihre Angestellten aber nicht nehmen lassen, ihrer Wut über das Vorgehen von Arbeiterkammer, Sozialministerium und Arbeitsinspektorat zum Ausdruck zu bringen.

"Ihr könnt Euch vorstellen, wie sie sich fühlen, wenn sie aufgrund einer 4 cm zu niedrigen Decke ihren Job verlieren. Nach einer kollektiven Tränen-Runde haben sie allesamt Briefe verfasst, die sie gesammelt an die AK, das Arbeitsinspektorat und das Sozialministerium schicken werden. Außerdem möchten sie vor der AK eine Demo veranstalten. Natürlich werde ich ihnen dafür frei geben", postete die 28-Jährige.

Auch tritt die Beauty-Expertin gewohnt ehrlich ihren Kritikern entgegen, spricht etwa über ihren aufgenommenen Kredit: "Ja woher soll denn das Geld für Umbau und Ablöse für ein mehr als 250 m2 großes Geschäftslokal in der Innenstadt gekommen sein? Soll das vom Himmel gefallen sein?" Zudem bezieht sie zu Vorwürfen der Arbeiterkammer einmal mehr offen Stellung.

"Leidtragende sind meine Mitarbeiter"
In den Vordergrund rückt sie dabei jedoch immer wieder das Schicksal ihrer zukünftigen Ex-Angestellten. "PR hin oder her, die Leidtragenden in dieser Geschichte sind meine Mitarbeiter", so die 28-Jährige.

Und weiter: "(…) die letzten Monate haben mir gezeigt, was für eine Stimmung Unternehmern und Unternehmerinnen gegenüber herrscht. Ich bin keine schwerkriminelle, insolvente, ausbeuterische PR-geile Tussi, sondern eine Unternehmerin, die einfach ihren Job machen will. Nein, die grässlichen Kommentare, was ich nicht für eine bin, berühren mich nicht. Sie zeigen mir nur deutlich, wie man hier als Unternehmer gesehen wird und was von uns verlangt wird. Still zu leiden, zu kuschen und zu zahlen. Und das ist eine traurige Erkenntnis."

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