Wer soll unser Land künftig regieren? Obwohl die große Koalition nach der Ankündigung von Neuwahlen seit Monaten am Ende ist, können sich noch einige Österreicher eine Fortsetzung der rot-schwarzen Zusammenarbeit im Hohen Haus vorstellen: Von 1000 Befragten wünschen sich 16 Prozent, dass die Sozialdemokraten und die ÖVP weiterhin gemeinsame Sache machen. Teil drei der brandaktuellen IMAS-Umfrage für die "Krone".
Deutlich fiel das Votum (18 Prozent) der Befragten für eine schwarz-blaue Koalition aus - also jene Form der Zusammenarbeit, die von 2000 bis 2007 für viele Proteste und sogar Sanktionen gegenüber Österreich sorgte. Damals war Wolfgang Schüssel (ÖVP) Bundeskanzler und die freiheitliche Politikerin Susanne Riess-Passer seine Stellvertreterin in der Regierung - wobei der im Jahr 2008 verstorbene Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider und Schüssel als Architekten des Zusammenschlusses gelten. Ob ein neuerlicher Zusammenschluss von ÖVP und FPÖ realistisch ist? Rechnerisch wäre er durchaus möglich.
Eine weitere Variante, die in Hintergrundgesprächen immer wieder herumgeistert, ist eine Partnerschaft von Christian Kerns SPÖ und Heinz-Christian Straches FPÖ - wobei diese Konstellation ebenso wie Rot-Grün-Pink, Schwarz-Grün-Pink oder Rot-Grün-Pilz in den Augen der Österreicher keine echte Chance hat (siehe Grafik).
"Schon eine Präferenz Richtung Schwarz-Blau"
Studienautor Paul Eiselsberg vom Linzer Forschungsinstitut IMAS International erklärt: "Wenn man alle Möglichkeiten miteinander vergleicht, gibt es schon eine Präferenz von ÖVP-Sympathisanten in Richtung Freiheitliche. Das hat sich auch in der Vergangenheit bei zurückliegenden Umfragen immer gezeigt."
Ganz schlechte Karten hat in den Augen der Befragten übrigens eine Koalition zwischen den Schwarzen, den Grünen und der Liste des ehemaligen Grünen Peter Pilz: Diese kommt nur für ein Prozent der 1000 Teilnehmer an der Studie in Frage.
Übrigens: Nicht wenige Beobachter glauben zu wissen, dass hinter den Kulissen ohnehin an einer ÖVP-FPÖ-Koalition gearbeitet wird.
Sonntagsfrage: Gerangel um Platz zwei
Wie berichtet, würden die Österreicher laut der großen IMAS-Umfrage im Auftrag der "Krone" derzeit so wählen:
"Das ist eine Momentaufnahme. 2,4 Millionen Österreicher sind zwar der festen Absicht, dass sie wählen gehen, aber nicht, wen. 2,7 Millionen haben sich hingegen entschieden", sagt IMAS- Forscher Paul Eiselsberg.
Kurz und Kern bei Beliebtheit Kopf an Kopf
Bei der Beliebtheit liegen Sebastian Kurz (ÖVP) und Christian Kern (SPÖ) nahezu gleichauf.
Robert Loy, Kronen Zeitung/krone.at
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