Dauerbaustelle Krankenhaus Nord, der Gangbetten-Skandal und massive Mängel in der Krebstherapie in seinen Häusern - Udo Janßen, Generaldirektor des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV), ist ständiger Kritik ausgesetzt. Ihn selbst scheint das kaltzulassen: Am Montag fiel er wieder durch besonderen Zynismus auf.
Unmenschlich, zynisch, eiskalt - im Ö1-"Morgenjournal" zeigte sich Udo Janßen ganz von seiner unsympathischen Seite. Wie berichtet, fehlen in der Stadt sogenannte Linearbeschleuniger, die im Kampf gegen Krebs allerdings lebensnotwendig sind.
"Können Versäumnisse nur Zug um Zug bereinigen"
Auf die Kritik, dass diese Ausbaupläne (vier neue Geräte) für jene, die heute schon unter dieser heimtückischen Krankheit leiden, mitunter zu spät kommen, sagte Janßen: "Das ist sicherlich schicksalhaft und eigentlich nicht zu vertreten, aber wir können die Versäumnisse der letzten Jahre nur Zug um Zug bereinigen. In den letzten zehn Jahren hätten entsprechende Entscheidungen getroffen werden müssen."
"Schicksalhaft", "eigentlich nicht zu vertreten", die anderen sind schuld - man kann beinahe nur hoffen, dass kein Krebskranker dieses Herzlos-Interview im Radio mitanhören musste.
Janßen wurde auch gefragt, wie lange er diesen Job (etwa 24.000 Euro Gehalt) eigentlich noch machen wird. Antwort: "Solange die Eignerin noch will." Also die Stadt Wien bzw. die neue Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger ...
Michael Pommer, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.