Die nackten Zahlen schockieren: Aus einer parlamentarischen Anfragebeantwortung durch den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz, Alois Stöger, geht hervor, dass sich in der Bundeshauptstadt innerhalb nur eines Jahres die Zahl der Übergriffe auf AMS-Mitarbeiter drastisch erhöht hat. Hatte man 2014 noch 269 Vorfälle gezählt, waren es ein Jahr danach bereits 710!
Zwar wurden im Zuge der Erhebungen sämtliche Übergriffe und Vorfälle - etwa auch verbale oder schriftlich verfasste Beleidigungen - zusammengezählt, ein Anstieg von Aggression und tätlichem Verhalten gegenüber den Mitarbeitern des Arbeitsmarktservices ist aber dennoch offensichtlich - und der betrug im Vergleich 2014/2015 satte 163 Prozent.
Es zeigt sich auch deutlich: Via Telefon oder per Mail trauten sich verärgerte AMS-Kunden weitaus öfter, das Arbeitsmarktservice sowie deren Mitarbeiter zu attackieren. So stieg in diesem Fall die Zahl von 2014 auf 2015 um rund 449 Prozent - im Vorjahr wurden insgesamt 450 teils unflätige Angriffe gezählt, im Jahr davor waren es noch 82 gewesen.
Dresdner Straße als Übergriffs-Hotspot
Besonders an der Geschäftsstelle Dresdner Straße im Bezirk Brigittenau gab es einen enormen Zuwachs an Vorfällen. Waren es 2014 noch elf gewesen, stieg die Zahl im Folgejahr auf 145. Anzumerken ist dabei allerdings, dass der Großteil der Angriffe einer einzelnen Person zuzuordnen ist.
Wienweit musste im Vorjahr jedenfalls insgesamt 16-mal die Polizei zur Unterstützung gerufen werden. Viermal wurde Anzeige gegen tobende Kunden erstattet, zweimal zudem ein Hausverbot ausgesprochen.
Schulungen für "Umgang mit aggressiven Kunden"
"Auf die gespürte und spürbar steigende Aggressivität von KundInnen" habe man beim AMS aber bereits reagiert, heißt es. So wurde im Vorjahr bereits ein Sicherheitsmanagement erstellt, um Mitarbeiter künftig besser schützen zu können - etwa mit speziellen Workshops für den "Umgang mit aggressiven Kunden".
Auch wurde die Vernetzung mit der Polizei intensiviert, zudem können Mitarbeiter, die bereits Erfahrungen mit tobenden Kunden machen mussten, "psychologische und rechtliche Unterstützung in Anspruch nehmen". Auch sei für Mitarbeiter ein "breitgefächertes Schulungsangebot" bereitgestellt worden.
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