"Hallo. Es ist wieder Zeit für ein Video, glaub ich." Zum zweiten Mal in diesem Sommer hat der als Wutbürger bekannt gewordene Patrick F. mit einem Clip auf Facebook seinem Ärger Luft gemacht. Anlass diesmal ist das - wie berichtet - milde Urteil gegen einen 25 Jahre alten ehemaligen Kinderpädagogen, der nach elffachem Kindesmissbrauch zu einer Bewährungsstrafe verurteilt wurde. "Ich schäme mich gerade wirklich zutiefst, in Österreich zu sein", findet Patrick F. harte Worte in Richtung von Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP).
Bereits Anfang Juli hatte sich der Wutbürger nach einer gerade noch verhinderten Vergewaltigung auf der Wiener Donauinsel via Facebook zu Wort gemeldet und Dampf abgelassen. Da er das allerdings damals in seiner Dienstuniform tat, wurde er daraufhin fristlos entlassen. Der Fall schlug danach derart hohe Wellen, dass es sogar zu Treffen zwischen Patrick F. und Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) sowie FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache kam.
Kein Verständnis für milde Strafen bei Sexualverbrechen
Nun macht der Wutbürger aus Wien erneut klar, wie gering sein Verständnis für milde Strafen bei Sexualverbrechen ist, und bezieht sich dabei auf ein Urteil, das am Freitag am Landesgericht Salzburg gesprochen wurde: Ein wegen Kindesmissbrauchs angeklagter 25-jähriger Salzburger war zu 18 Monaten bedingter Haft sowie einer Geldstrafe verurteilt worden und hatte ein Berufsverbot erhalten.
"Wie kann es sein, Herr Brandstetter, (...) dass Sie tatsächlich Materielles höher werten als Menschenleben?", meint F. im Bezug auf ein kürzlich gesprochenes Urteil gegen einen bis dato Unbescholtenen wegen Kreditkartenbetrugs. Der Beschuldigte war zu einer Haftstrafe von 16 Monaten verurteilt worden.
"Diese Kinder können nie wieder normal leben"
"Diese Kinder, die können nie wieder normal leben, die haben bis an ihr Lebensende einen Schaden. Und dieser Mann (der verurteilte 25-jährige Salzburger, Anm.) wird so behandelt?", fehlt Patrick F. jegliches Verständnis. Vielmehr gehöre der Mann sofort in Haft genommen.
Er schäme sich gerade "wirklich zutiefst", in Österreich zu sein, so F. weiter. Sein Appell an die Regierung und an den Justizminister im Besonderen: "Bitte wacht auf. Materielles ist nicht gleichzusetzen mit Menschenleben, das geht nicht."
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