Mit Komplize in D

Wiener Terrorist tüftelte 2 Wochen an Bombenbau

Österreich
23.01.2017 12:07

Gleich zwei Wochen hat der Wiener IS-Terrorist im Dezember bei seinem 21 Jahre alten Komplizen im deutschen Neuss verbracht, um das Attentat in unserer Bundeshauptstadt zu planen. In dieser Zeit seien wohl Dinge "in Richtung Sprengstoff vorbereitet worden", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Düsseldorf, Ralf Herrenbrück, am Montag. Sprengmittel seien bei der Hausdurchsuchung aber nicht gefunden worden.

Wie berichtet, konnten jedoch Handys und ein Laptop sichergestellt werden. Die Kontaktdaten würden nun ausgelesen, inwieweit es Verbindungen mit Szene-Bezug gebe, könne man vorläufig noch nicht sagen, hieß es.

Der 21-Jährige sei im einschlägigen Sinn nicht polizeibekannt gewesen, wohl aber im allgemeinen Sinn, sagte Herrenbrück. Er wird nach seiner Festnahme von Ermittlern des Landeskriminalamts Nordrhein-Westfalen einvernommen. Diese gehen davon aus, dass er den Wiener Terrorverdächtigen über Foren in den sozialen Medien kennengelernt hat.

Kurz: "Gegen politischen Islamismus" ankämpfen
Unterdessen meldete sich am Montag Außen- und Integrationsminister Sebastian Kurz zu der Causa zu Wort. Er betonte am Rande eines Besuchs beim Österreichischen Integrationsfonds, dass man ideologisch gegen die Basis des IS-Terrors ankämpfen müsse - und zwar "gegen den politischen Islamismus".

Außenminister Sebastian Kurz (Bild: APA/Georg Hochmuth)
Außenminister Sebastian Kurz

Es gebe rund 300 Menschen, die sich aus Österreich auf den Weg gemacht hätten, um den IS-Terror zu unterstützen. "Sie sind ein massives Sicherheitsrisiko, wenn sie zu uns zurückkehren", betonte Kurz. Hinzu kämen noch mehr Menschen, die damit sympathisieren. Man müsse nicht nur militärisch gegen den IS-Terror ankämpfen und Polizeimaßnahmen gegen Terroristen und Radikale in Österreich setzen, "sondern wir müssen auch noch viel mehr tun in der Prävention", erklärte der Minister.

ÖVP pocht auf umfangreiches Sicherheitspaket
ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner hatte zuletzt auf ein umfangreiches Sicherheitspaket mit den bekannten ÖVP-Forderungen zu Asyl, Integration und Sicherheit als Teil des aktualisierten Regierungsprogrammes gepocht. Dazu zählt auch das seit Monaten verhandelte Integrationsgesetz mit einem Verbot von Vollverschleierung und der Koranverteilung durch Salafisten.

Kurz meinte auf die Frage, ob es denn sinnvoll sei, ein Vollverschleierungsverbot als Sicherheitspaket zu verkaufen, ein solches Verbot wäre nicht nur eine Sicherheitsmaßnahme, sondern auch "ein klares Symbol, was in unserem Land Platz hat und was nicht".

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