Um 33 Prozent!

Zahl der arbeitslosen Asylberechtigten gestiegen

Österreich
17.02.2017 11:26

Das Arbeitsmarktservice hat am Freitag ein dramatisches Bild seiner Kundschaft mit Asylberechtigung gezeichnet: Die Zahl der Arbeitslosen bzw. der Personen in Schulung stieg im Jänner im Vergleich zum Vorjahr um 33 Prozent auf 28.720 Personen an. Die mit Abstand höchste Last ruht auf den Schultern von Wien, wo fast zwei Drittel der Geflüchteten arbeitslos gemeldet sind.

Von den Menschen, die von Anfang 2015 bis Mitte vergangenen Jahres einen positiven Asylbescheid erhalten haben, kamen 15 Prozent im Arbeitsmarkt unter. 67 Prozent waren beim AMS gemeldet, der Rest stand dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung.

Frauen sind im Schnitt besser qualifiziert
Die beste Qualifizierung hatten laut AMS Personen aus Syrien, dem Iran und dem Irak, während bei den Afghanen ein Viertel gar keine Schulbildung hat. Frauen sind im Schnitt besser ausgebildet, haben aber oft keine Berufserfahrung - wobei eine bessere Qualifikation nicht automatisch gute Jobchancen bedeutet. "Von einem Akademiker erwartet man auch ein besseres Deutsch", verweist AMS-Chef Johannes Kopf auf die "lange Reise der Integration".

Zwei Drittel der Geflüchteten in Wien gemeldet
Die mit Abstand höchste Last ruht auf den Schultern von Wien, wo fast zwei Drittel der Geflüchteten arbeitslos gemeldet sind. Wobei die Bundeshauptstadt ohnehin schon höhere Arbeitslosenzahlen als Westösterreich hat. Kopf hätte sich hier eine Vereinheitlichung der Mindestsicherung gewünscht. Außerdem gebe es nach wie vor lange Asylverfahren, die die Integration erschweren würden. AMS-Wien-Chefin Petra Draxl ergänzte, dass es die fehlende Wohnsitzauflage für Wien auch nicht leichter mache. Neben dem Ballungsraum Wien weisen die Bezirke St. Pölten und Linz einen besonders hohen Anteil von Asylberechtigten an den Arbeitslosen auf.

AMS plant weitere Fördermaßnahmen
Für 2017 plant das AMS Fördermaßnahmen für rund 34.000 Asylberechtigte. 28.518 davon werden an Schulungen teilnehmen. Zur Unterbringung von Asylberechtigten in gemeinnützigen Jobs hielt Kopf fest, dass sich das auf zwei Personengruppen beschränken werde: Jene, die in den Pflegebereich wollen - und jene, die sonst nirgends unterzubringen sind. "Personen, die im Arbeitsmarkt sind, werden wir dafür sicher nicht herausnehmen", betonte der AMS-Chef.

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