Der ehemalige Grüne Efgani Dönmez hat im Mai mit seinem Antreten für die ÖVP unter der Führung von Sebastian Kurz für Schlagzeilen gesorgt. Der gebürtige Türke hatte schon in der Vergangenheit immer wieder den wachsenden Einfluss des politischen Islam - auch in Österreich - massiv kritisiert. Im krone.at-Livetalk spricht er über die "konkrete Gefahr" für unsere Demokratie und wie Islamvereine ihren Einfluss in der Flüchtlingsbetreuung ausbauen wollen. In Sachen Zuwanderung fordert er eine Reduzierung: "Wir müssen zuerst die integrieren, die schon da sind."
"Die Gefahr durch den politischen Islam ist ganz konkret. Man will hier den öffentlichen Diskurs beeinflussen", erklärte Efgani Dönmez am Mittwoch im krone.at-Newsroom. Islamvereine würden versuchen, ihren Einfluss auszuweiten - auch unter den Flüchtlingen: "Der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGiÖ) hat immer wieder in Interviews gesagt, dass sie in die Flüchtlingsbetreuung einsteigen wollen - weil das ja auch anderen Religionsgemeinschaften, etwa über die Caritas, ermöglicht wird. Die Forderung ist zwar legitim, ich halte das aber für äußerst bedenklich, weil wir ja wissen, welche Netzwerke und Gruppierungen sich auch über die IGGiÖ gebildet haben."
Dass sich solche "reaktionären Gruppen" in die Asylbetreuung einbringen, müsse man unterbinden, so Dönmez. "Sonst würden wir diesen Einfluss auch noch mit Steuergeld finanzieren." Der politische Islam habe sich ohnedies bereits wie ein Virus verbreitet, "auch in Österreich". "Als wehrhafte Demokraten müssen wir dagegen ankämpfen! Die Leine ist zwar kurz, aber sie reicht bis Ankara."
"Extremisten bedrohen unsere Grundwerte"
Mit seiner Bürgerinitiative "Stop Extremism" setzt sich Dönmez für den Erhalt der europäischen Grundwerte sein - diese würden nämlich "sowohl von Links- als auch von Rechtsextremisten und radikalen Islamisten bedroht". Besonders vom Ausland gesteuerte Gruppierungen stellten hier eine Gefahr dar, so der Kurz-Kandidat.
Was die Zuwanderung angeht, spricht sich der ehemalige Grüne dafür aus, "zuerst einmal die Menschen zu integrieren, die bereits bei uns sind". Es sei schon klar, dass es "de facto keine Null-Zuwanderung geben wird". Aber: "Österreich hat während der Flüchtlingskrise eine hohe Zuwanderung gehabt. Wir verkraften nicht mehr."
"Grüne wussten meine Haltung nicht zu schätzen"
Angesprochen auf seinen Ausstieg bei den Grünen, betont Dönmez, dass er "mit niemandem persönlich ein Problem habe". "Aber ich verbiege mich nicht und habe meine Haltung - das wussten die Grünen nicht zu schätzen." Er habe sich für Sebastian Kurz entschieden, weil dessen Politik für etwas Neues stehe: "Ich möchte mit ihm Österreich gestalten."
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