Um gegen die bedrohliche, ständig wachsende Zerstörung der arktischen Eisdecke zu protestieren, steuerte das Greenpeace-Schiff Arctic Sunrise die Barentssee an. Obwohl die Umweltbewahrer außerhalb der Gewässer Norwegens ankerten, wurde die Crew - unter ihnen zwei Österreicherinnen - verhaftet.
"Von der Küstenwache wurde das Greenpeace-Schiff nach Tromsö delegiert. Mit der Beschlagnahme des Schiffes sowie der Festnahme der Regenbogenkämpfer setzte die norwegische Küstenwache einen klar rechtswidrigen Akt. Der friedliche Protest steht nach internationalem Seerecht unter Schutz", so Greenpeace-Sprecher Lukas Meus verärgert.
Mit Kajaks gegen Bohrplattform
Doch die Umweltschützer gaben nicht auf. Sie rückten daraufhin mit einer Kajak-Flotte an und drangen in die Sperrzone vor einer Ölbohrplattform des norwegischen Konzerns Statoil in der Arktis ein. Ihre Demonstration auf hoher See richtet sich vorwiegend gegen den Ölmoloch sowie die norwegische Regierung.
Denn die hat vergangenes Jahr neue Ölförderlizenen vergeben - und das, obwohl das norwegische Polarinstitut sowie die Umweltbehörde davon abgeraten hatten, das Gebiet für neue Ölbohrungen freizugeben. Zudem widerspricht die Vergabe dem Klimaschutzabkommen.
Österreicherinnen an Bord festgenommen
"Das Gebiet befindet sich zu nahe zur Arktis-Eisdecke", erklärt Dalia K. Sie wurde zusammen mit Miriam F. auf der friedvollen Protestfahrt vorübergehend festgenommen. "Die norwegische Regierung mag zwar unser Schiff Arctic Sunrise abschleppen lassen, doch sie muss sich vor Gericht für ihr Handeln noch verantworten", so Meus, Arktis-Beauftragter bei Greenpeace.
Christoph Matzl und Mark Perry, Kronen Zeitung
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