Ausprobiert:

Acer Predator 21X: 8 Kilo Unvernunft für 10.000 €

Elektronik
21.01.2017 09:00

Der taiwanesische PC-Spezialist Acer hat im Herbst das wohl unvernünftigste Notebook der Welt enthüllt: seinen Gaming-Boliden Predator 21X. Das Laptop-Monster wiegt über acht Kilo, kommt mit einem extrabreiten krummen 21-Zoll-Display, wird von Intels Core i7-7820HK und 64 Gigabyte DDR4-RAM angetrieben und beherbergt ganz nebenbei zwei Geforce-GTX-1080-Grafikkarten. krone.at hat Acers extrem unvernünftige Machbarkeitsdemonstration ausprobiert.

Ein Vernunftkauf sieht anders aus: Acers 10.000-Euro-Laptop ist so groß und schwer, dass er in einem eigens dafür gefertigten Hartschalenkoffer ausgeliefert wird. Darin liegt neben dem 21-Zoll-Monster auch das für den Betrieb nötige Zubehör, unter anderem zwei Netzteile - eines kann den Stromhunger dieses Boliden nämlich gar nicht stillen.

Mechanische Tastatur, Eye-Tracking, RGB-LEDs
Die größten Besonderheiten des Acer Predator 21X sind neben seinem kompromisslosen Innenleben eine unterhalb des Displays angebrachte Eye-Tracking-Kamera vom schwedischen Hersteller Tobii, eine mechanische Gaming-Tastatur mit anpassbarer RGB-Beleuchtung, ein Sichtfenster ins Innere des mit fünf Lüftern ausgestatteten Boliden und eine individuell gestaltbare Wartungsklappe.

Ab Werk ziert die Wartungsklappe ein Drache, sie darf aber auch individualisiert werden. (Bild: Acer)
Ab Werk ziert die Wartungsklappe ein Drache, sie darf aber auch individualisiert werden.

Unter ihr befinden sich die Laufwerke - bis zu vier via PCI-Express angebundene 512-Gigabyte-SSDs. Nebenbei bietet das Gerät ein 4.2-Soundsystem und ein Wende-Touchpad, das je nach Bedarf als Touchpad oder Nummernblock dient.

krone.at hatte beim ersten Österreich-Besuch des Laptop-Monsters Gelegenheit, es kurz auszuprobieren. Obwohl die Zeit nicht reichte, den Rechner mit fordernden Spielen an seine Grenzen zu bringen, waren wir dabei durchaus verblüfft von einigen Features, die Acer in dieses Ungetüm gepackt hat.

Augensteuerung bietet witzige Möglichkeiten
Besonders die Augensteuerung - Acer baut sie auch in seine teureren Gaming-Monitore ein - ist ein Novum: In entsprechend angepassten Games kann der Spieler damit erstaunlich präzise zielen.

(Bild: Acer)

Wir haben es mit einer kleinen Weltraum-Shooter-Demo getestet und trafen die Feindraumschiffe schon nach kurzer Eingewöhnungszeit prächtig. Prinzipiell kann man die Tobii-Kamera im Predator 21X auch für Windows - etwa zum Scrollen - verwenden, das Hauptaugenmerk liegt in diesem Gerät aber klar auf Games.

(Bild: Acer)

Reichlich Power - auch für mehrere Displays
Wobei: Das extrabreite 21:9-Display könnte sich auch beim Arbeiten bezahlt machen, immerhin finden hier problemlos zwei Fenster nebeneinander Platz. Dass die Auflösung mit 2560 mal 1080 Pixeln angesichts der verfügbaren Leistung fast ein bisschen gering ist, ist aber ein kleiner Schönheitsfehler. Dank HDMI- und zwei Displayport-Ausgängen lassen sich aber mehrere Displays am Predator 21X anschließen.

(Bild: Acer)

Tatsächlich täte es wohl auch eine einzelne Geforce GTX 1080 für viele Games in 4K-Auflösung und Virtual-Reality-Anwendungen. Die zweite Grafikkarte im SLI-Verbund und die 16 Gigabyte GDDR5X-Grafikspeicher sind vor allem eine Leistungsreserve für die Zukunft.

(Bild: Acer)

Schwer wie ein Desktop, bläst wie ein Föhn
Was Gewicht und Lautstärke angeht, agiert der Predator 21X, wie man es von einem Gerät seiner Größe erwartet: hart am Limit. Hebt man ihn, fühlt man sich nicht an Laptops, sondern an Midi-Tower erinnert. Es gibt Desktop-PCs, die als Ganzes leichter sind als dieser Gaming-Bolide.

Und lässt man die Lüfter, die von neun Heatpipes mit abzuführender Hitze versorgt werden, auf Hochtouren laufen, stürmt die Luft aus den beiden Luftauslässen auf der Rückseite deutlich hör- und fühlbar heraus wie aus einem Föhn.

(Bild: Acer)

Im Grunde schreit das ganze Gerät: "Desktopersatz". Acers Predator 21X mag zwar vielleicht die eine oder andere LAN-Party bereisen, allzu oft wird der Besitzer dieses Monstrums es nach dem Erstaufbau aber wohl nicht von seinem Schreibtisch heben. Und sei es - wenn schon nicht wegen der kümmerlichen ein- bis zweistündigen Akkulaufzeit - nur, um seine Bandscheiben zu schonen.

Erster Eindruck: Letztlich fragt man sich angesichts all der kompromisslosen technischen Superlative bei Acers Predator 21X vor allem, wer denn so ein Monster kaufen soll. 10.000 Euro sprengen den finanziellen Rahmen der allermeisten Gamer, tatsächlich könnte man für so viel Geld auch locker einen starken Desktop-PC samt 4K-Monitor und ein ausdauerndes Ultrabook obendrauf anschaffen. Aus dieser Perspektive ist Acers Predator 21X eigentlich nichts anderes als acht Kilo pure Unvernunft. Das passt aber auch irgendwie: Hardcore-Gamer sind immerhin auch nicht unbedingt für ihre überbordende Vernunft bekannt.

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